Technik lenkt Video- und Audioströme

IP Multicast dringt in Unternehmensnetze vor

25.10.1996

IP Multicast, ursprünglich entwickelt, um möglichst effizient Audio- und Videodaten über das Internet zu senden, dringt in Unternehmensnetze vor. Administratoren können dann wählen, wem sie Informationen zugänglich machen wollen, und die entsprechenden Anwender, ob sie sie lesen möchten. In einigen Firmen und dem Mbone, einem experimentellen Segment des Internet, das für Videoinhalte optimiert ist, wird diese Technologie bereits benutzt. Die Starburst Communications Corp. in Concord, Massachusetts, verwendet sie beispielsweise zur Distribution von Software.

Um für die weitere Verbreitung von IP Multicast zu sorgen, haben Hersteller von Netzhardware sowie Intel, Microsoft und Netscape eine Initiative gegründet, die Anwendern diese Technik nahebringen und Softwareproduzenten animieren soll, Programme dafür zu entwickeln. Das "Advisory Council", zu dem auch Cisco und Bay Networks gehören, behauptet, die nötige Hard- und Software existiere bereits.

Hersteller und Analysten erwarten, daß IP Multicast zuerst Eingang in Unternehmen findet, die Router aus der Hand eines einzigen Produzenten besitzen und für die Sicherheitsfragen ohne große Bedeutung sind. Obwohl die Technologie auf einem Standard der Internet Engineering Taskforce (IETF) basiert, setzen nicht alle Router das gleiche Protokoll ein, und Gateways müssen vermitteln. Weitere Hürden bei der Verbreitung von IP Multicast sind die Übertragung in Form von User- Datagram-Protocol-Verkehr, der von den meisten Firewalls nicht durchgelassen wird, und ein Mangel an Anwendungen.