IP-Adress-Struktur

21.08.1998

IP-Adressen sind die Telefonnummern im Netzwerk: Sie sorgen dafür, daß Informationen eines Senders zum richtigen Empfänger gelangen. Daher müssen sie netzweit eindeutig sein, dürfen also nur einmal vorkommen. Sie umfassen bei Version 4 des Internet Protocol (IPv4) 32 Bit und werden gewöhnlich dezimal dargestellt, wobei die jeweils einer Gruppe von 8 Bit (Oktett) entsprechende Zahl durch einen Punkt von der nächsten getrennt wird (zum Beispiel 123004. 034.003). Durch die ersten 4 Bit jeder IP-Adresse erfolgt eine Zuordnung zu einem Netz einer bestimmten Klasse. Sehr große Netze, die bis zu rund 16 Millionen Rechner oder Netzknoten unterstützen können, gehören zur Klasse A. Zu erkennen sind sie daran, daß die erste Dezimalgruppe einen Wert zwischen 000 und 126 hat. Insgesamt lassen sich somit 126 Netze adressieren, was in der Praxis jedoch nur für große, international operierende Firmen oder Service-Provider von Interesse sein dürfte.

Adressen der Klasse B sind ebenfalls an der dem ersten Oktett entsprechenden Zahl erkennbar. Sie kann zwischen 128 und 191 liegen und erlaubt in Kombination mit den möglichen Zahlenwerten des zweiten Oktetts das Adressieren von rund 16000 Netzen mit jeweils rund 65000 Komponenten. Klasse-C-Adressen schließlich beginnen jeweils mit einem Wert zwischen 192 und 223, außerdem werden in diesem Fall auch die Werte des zweiten und dritten Oktetts (jeweils eine Zahl zwischen 1 und 254) zur Identifizierung eines Netzwerks herangezogen. Somit ermöglicht dieses Verfahren das Ansprechen von ungefähr zwei Millionen Netzen, wobei jedes 254 Knoten enthalten darf.

Ein Problem entsteht unter IPv4 dadurch, daß, bedingt durch das 32-Bit-Format, nur sehr begrenzt öffentliche IP-Adressen existieren. Die zunehmende Adreßknappheit ist zumindest in abgeschotteten Netzen auf Basis des Internet Protocol relativ unproblematisch, solange private, nichtöffentliche IP-Adressen verwendet werden. Die Internet Engineering Task Force (IETF) hat dafür spezielle Adressen reserviert.