Web

Iona erneuert seinen ESB

18.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ende März will Iona Systems das mittlerweile dritte Major Release seines "Artix"-ESB (Enterprise Service Bus) herausbringen. Artix 3.0 werde das ESB-Konzept auf ein neues Level hieven, versprach Chief Scientist Sean Baker gegenüber "Computerwire", indem zum Zeitpunkt des Einsatzes dynamisch den jeweils passenden Transport-Mechanismus verwende.

"Ob das J2EE, .NET, Tibco, MQ, CICS oder Corba ist - diese Dinge müssen alle zusammenspielen", so der Iona-Mann. "Artix ist ein erweiterbarer ESB, weil er diese alle integrieren kann, und obendrein macht er das auch noch dynamisch." Dies helfe dabei, all die unterschiedlichen Middleware-Lösungen miteinander zu verbinden.

Anders als andere ESBs, die Integrations-Projekte auf einzelne oder limitierte Transporte und Payloads (etwa Java Message Service = JMS) beschränkten, mache Artix bestehende Systeme servicefähig, indem es deren Endpunkte über gezielte Plug-ins erweitere. Diese Plug-ins können laut Baker quasi beliebige Protokolle, Transportmechanismen, Datenmodelle, Sicherheitsstandards und Entwicklungsplattformen unterstützen. Außerdem erlaubten sie "Hot Deployment", also das Einspielen im laufenden Betrieb.

Zu den weiteren Verbesserungen in Artix 3 gehören Unterstützung für die Entwicklungsplattformen Eclipse 3.0 und Visual Studio, erweiterter Plattform-Support für Anwendungen mit unter anderem J2EE, Plain Old Java Objects (POJO), Java Servlets sowie native C++-Container, Integration von Mainframe-Assets in Service-orientierte Architekturen (SOA) über WSDL-Entwicklung (Web Services Description Language) für PL/1 und Cobol, WSDL-Erzeugung aus BMS-Screen-Mapsets und Tooling für WSDL-Kommandozeilen-Tools.

Baker zufolge wurden außerdem die Skalierbarkeit und QoS-Features (Quality of Service) verbessert - etwa Authentifizierung von X.509-Zertifikaten, Active/active-Client-Failover, Integration mit IBMs Tivoli und CAs "CA-WSDM", Support für 2PC- und WS-Atomic-Transaktionen sowie Unterstützung für UDDI-Verzeichnisse (Universal Description, Discovery and Integration).

Ionas Brot- und Buttergeschäft war historisch die Corba-Integrationsplattform "Orbix". Dessen erste Generation "Orbix 3" wird Artix 3 übrigens auch unterstützen - beim aktuellen "Orbix 6" ist dies bereits der Fall. Baker zufolge gewinnt die Company mit Artix auch neue Kunden und verkauft nicht bloß an die Orbix-Basis. "Es gibt einen guten Mix aus bestehenden und neuen Kunden, die sich für Artix entscheiden", so der Iona-Mann.

Im ESB-Bereich konkurrieren die Iren mit unter anderem Sonic Software, SeeBeyond, Cape Clear sowie Fiorano Software. Auf der Kundenliste von Iona, dessen US-Ableger sich in Waltham, Massaschusetts befinden, stehen unter anderem AT&T, Verizon, Bellsouth, Deutsche Telekom, Britisch Telecom, Hong Kong Telecom, NTT, Credit Suisse, Merrill Lynch, Winterthur Insurance, Zurich Insurance sowie Boeing. (tc)