Zip ist nicht immer gleich Zip

Iomega und Nomai streiten um Kompatibilität

09.01.1998

Bereits im November hatte Iomega einstweilige Verfügungen in Deutschland, Großbritannien und den USA gegen Nomai und deren US-Tochter Nomus Inc. sowie verschiedene Vertriebspartner erwirkt. Demnach dürfen die "XHD"-Cartridges der Franzosen nicht mehr als kompatibel zu Iomegas Zip-Laufwerken bezeichnet und verkauft werden. Die Medien könnten das Laufwerk und seine Schreib-Lese-Köpfe irreparabel beschädigen, so Iomega.

Nomai hat nun erstmals zu den Vorwürfen Stellung genommen. Die Franzosen werfen Iomega vor, mit unzulässigen Testmethoden vorgegangen zu sein. Bei einer Testserie, die vom Institut XXCAL im Auftrag der US-Company durchgeführt wurde, seien die XHD-Kassetten mit der brandneuen Notebook-Version des Zip-Laufwerks durchgeführt worden. Diese neue Generation habe Iomega so verändert, daß sich die Kassetten von Nomai nicht mehr einlegen lassen. Dies habe aber keinerlei Einfluß auf die rund zehn Millionen Laufwerke mit SCSI-, IDE- oder paralleler Schnittstelle, aus denen sich die derzeit installierte Zip-Installationsbasis zusammensetzt.

Ähnlich dubios seien die Resultate des Testlabors CETR, auf denen die Behauptung basiert, XHD-Medien könnten Zip-Laufwerke ruinieren. Iomega habe die Tester beauftragt, die Wechselmedien zuerst 15 Tage lang bei 58 Grad Celsius und 10 Prozent Luftfeuchtigkeit zu "backen", bevor ein 24-Stunden-Dauertest gestartet wurde. Laut Nomai übertreffen diese Werte die für das Zip-Laufwerk spezifizierten Umgebungsbedingungen um 180 Prozent.