7,40 Euro pro Aktie geboten

Investorengruppe übernimmt P&I

25.06.2004
MÜNCHEN (CW) - Der US-amerikanische Private-Equity-Investor Carlyle will die Personal & Informatik (P&I) AG vollständig übernehmen. Der Wiesbadener Anbieter von Software für die Lohn- und Gehaltsabrechnung hat der Transaktion zugestimmt.

Die Wagniskapitalfirma Carlyle Europe Venture Partners, die zur Carlyle-Gruppe gehört und auf Investitionen in europäische Hightech-Unternehmen spezialisiert ist, hat den P&I-Aktionären 7,40 Euro pro Anteilschein angeboten. Das ergibt einen Kaufpreis von 57 Millionen Euro, wenn alle Aktionäre akzeptieren. Verkauft wird damit auch der 61-prozentige Anteil der Firmengründer und Vorstandsvorsitzenden Egbert und Ingeborg Becker, die sich aus dem Unternehmen zurückziehen werden. Es ist zu erwarten, dass Carlyle die im Prime Standard notierte Firma von der Börse nimmt. Offiziell dürfen die Investoren dies vor Ablauf der Zeichnungsfrist allerdings nicht bestätigen.

Umsatz in fünf Jahren verdoppelt

Nach Einschätzung von P&I wird die Übernahme die positive Geschäftsentwicklung unterstützen. Das vor 35 Jahren gegründete Unternehmen, das rund 3700 Kunden aus unterschiedlichen Branchen einschließlich dem öffentlichen Dienst zählt, hat seinen Jahresumsatz seit dem Börsenstart vor fünf Jahren mehr als verdoppelt. Mittlerweile entfallen etwa 80 Prozent der Einnahmen auf das Geschäft mit Lohn- und Gehaltsabrechnungen, das restliche Fünftel setzt P&I mit Personal-Management-Systemen um. In ihrem Ende März 2004 abgeschlossenen Geschäftsjahr haben die Wiesbadener 40,1 Millionen Euro und damit fünf Prozent mehr als im Vorjahr eingenommen; der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um 34 Prozent auf 4,3 Millionen Euro. Auch für das laufende Fiskaljahr erwartet P&I einen überproportional wachsenden Profit sowie ein Umsatzplus von fünf bis zehn Prozent. (sp)