Investor zahlt 29 Milliarden Dollar für First Data

02.04.2007
Die Beteiligungsgesellschaft KKR gewährt Aktionären einen Aufschlag von 26 Prozent.

Die private Beteilungsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts (KKR) übernimmt für 34 Dollar pro Anteilsschein den BPO-Anbieter (Business Process Outsourcing) First Data. Das gab das Unternehmen auf seiner Web-Seite bekannt. Damit zahlt die Investment-Firma einen Aufschlag von 26 Prozent bezogen auf den Schlusskurs der Aktie vom vergangenen Freitag. Insgesamt beläuft sich das Transaktionsvolumen auf 29 Milliarden Dollar.

First Data betreibt Services für den bargeldlosen und kreditkartengestützten Zahlungsverkehr. Zu den Kunden in Deutschland zählen etwa T-Mobile und die Bahn. Das Unternehmen hat im Jahr 2005 knapp 7,1 Milliarden Dollar eingenommen und ist in den vergangenen Jahren durch Akquisitionen schnell gewachsen. So hat sich der Service-Provider bereits seit Jahresbeginn drei Firmen einverleibt. Zuletzt - und zeitgleich zu dem Übernahmeangebot durch KKR - gab First Data beispielsweise bekannt, dass es den polnischen Kreditkartenbetreiber Polcard für 235 Millionen Dollar gekauft habe. Im Juni vergangenen Jahres hatte First Data bereits die Gesellschaft für Zahlungssysteme (GZS) übernommen.

Das Geschäft mit Services für den Zahlungsverkehr gilt in Europa noch als Wachstumsmarkt. Zum einen ist das Outsourcing von Transaktionsdiensten noch nicht so weit fortgeschritten wie etwa in den USA. Zudem erhoffen sich die externen Betreiber einen Wachstumsschub durch den angestrebten, einheitlichen und grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr in der gesamten EU (Sepa) im Jahr 2009, weil sich die Banken selbst bislang nur zögernd darauf vorbereiten. (jha)