BPE boomt

Investitionen und Beratungssparte belasten die Software AG

29.01.2013
Bei Deutschlands zweitgrößtem Softwareanbieter Software AG haben im vierten Quartal hohe Investitionen und der Umbau des Beratungsgeschäfts die Ergebnisse belastet.

Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn um zwei Prozent auf 50,7 Millionen Euro, der operative Gewinn fiel etwas schwächer aus als von Experten erwartet. Für das laufende Jahr stellte das im TecDax notierte Unternehmen am Dienstag eine Fortsetzung der bisherigen Umsatzentwicklung in Aussicht. Der Trend geht weiter zu mehr Integrations- und Prozess-Software (BPE) und weniger Software für Großrechner.

So soll der Produktumsatz mit Integrations- und Prozess-Software (BPE) währungsbereinigt um 16 bis 22 Prozent zulegen. Bei der Großrechnersoftware ETS erwartet das Management dagegen einen Rückgang um vier bis neun Prozent.

"Für die Software AG war 2012 ein erfolgreiches Jahr der Transformation, in dem wir traditionelle Geschäftsfelder konsolidiert und neue Wachstumsbereiche durch forcierte Investitionen gestärkt haben", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Streibich. "Aufgrund dieser positiven Erfahrungen haben wir eine neue Wachstumsstrategie entwickelt, mit dem Ziel, 2018 im Geschäftsfeld BPE einen Produktumsatz von über einer Milliarde Euro zu erzielen." 2018 soll die BPE-Sparte vier Fünftel des Umsatzes ausmachen. Bis dahin dürfte das ETS-Geschäft stark geschrumpft sein.

Im vierten Quartal fiel der Umsatz wegen des heruntergefahrenen SAP-Beratungsgeschäfts um sechs Prozent auf 276,7 Millionen Euro. Ihren Produktumsatz steigerte die Software AG hingegen um vier Prozent auf 196,8 Millionen Euro. Dabei legte der Geschäftsbereich BPE mit Software für Geschäftsprozesse stark auf 113,7 Millionen Euro zu. Den größten Schub schaffte die auf In-Memory-Technik spezialisierte Tochter Terracotta, die ihren Produktumsatz auf 16,5 Millionen Euro vervierfachte.

Im Stammgeschäft ETS sanken die Produkterlöse um 4,3 Prozent auf 78,0 Millionen Euro, hielten sich damit aber besser als erwartet. Wegen höherer Investitionen in Produktentwicklung und den Vertrieb sowie Belastungen aus dem Umbau der Beratungssparte sackte das EBIT um drei Prozent auf 75,4 Millionen Euro ab. (dpa/tc)