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Konzernchef Obermann bestätigt Prognose für 2007

Investitionen in US- und DSL-Geschäft belasten die Telekom 2008

08.11.2007
Belastet von Investitionen in Zukunftsprojekte rechnet die Deutsche Telekom für das kommende Geschäftsjahr mit einer stabilen Ergebnisentwicklung. Das Festnetzgeschäft in Deutschland ist weiter rückläufig, allerdings weniger stark als zuletzt. Und VDSL interessiert noch immer nur wenige.

Vorstandschef René Obermann stellte am Donnerstag in Bonn für das kommende Geschäftsjahr einen gegenüber 2007 unveränderten Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 19 Milliarden Euro in Aussicht. Er bestätigte zugleich die Prognose für 2007.

Die meisten Analysten hatten mit einem Zuwachs gerechnet. Der Konzern begründete die zurückhaltende Erwartung mit Investitionen in die Aufrüstung des Mobilfunknetzes in den Vereinigten Staaten sowie in das Breitbandangebot in Deutschland. Die Telekom baut derzeit ein schnelles Datennetz VDSL, das die Übertragung von TV-Bildern erlaubt. Bis zum Ende des dritten Quartals nahm die Gesellschaft für ihr TV-Angebot allerdings nur 50.000 Kunden unter Vertrag.

Mit den Investitionen in die amerikanische Mobilfunktochter T-Mobile USA will Obermann den wichtigsten Umsatztreiber des Konzerns stärken. So baute der Ableger seinen Umsatz in den ersten drei Quartalen um knapp fünf Prozent auf 10,6 Milliarden Euro aus und half damit die Schwäche auf dem deutschen Heimatmarkt auszugleichen. Im vergangenen Jahr hatte die Telekom weitere Mobilfunklizenzen in den Vereinigten Staaten erworben und rüstet nun ihr Netz bis Ende 2008 auf. Nach früheren Angaben belaufen sich die Investitionen insgesamt auf rund fünf Milliarden Euro.

Umsatztreiber Auslandsgeschäft

Vor allem wegen der US-Tochter steigerte die Telekom im dritten Quartal den bereinigten Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) um 0,6 Prozent auf 5,13 Milliarden Euro. Der bereinigte Überschuss kletterte um 6,9 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro, während der Umsatz von 15,48 Milliarden auf 15,69 Milliarden Euro stieg. Mit ihrem Ergebnis übertraf die Telekom weitgehend die Erwartungen der Experten. Die von dpa-AFX befragten Analysten hatten mit einem EBITDA in Höhe von 4,98 Milliarden Euro und einem Umsatz von 15,69 Milliarden Euro gerechnet. Den Überschuss hatten sie bei 789 Millionen Euro gesehen.

Umsatztreiber war vor allem das Auslandsgeschäft. Bergab ging es indes in Deutschland, wo die Telekom mit dem harten Wettbewerb ringt. Konzernweit sank der Umsatz in Deutschland um 9,3 Prozent, was vor allem mit einem Rückgang bei den traditionellen Festnetzanschlüssen zusammenhängt. Diese reduzierten sich im dritten Quartal um 497.000 auf 31,6 Millionen. Der Rückgang schwächte sich damit gegenüber den Vorquartalen ab. Um die Rückgänge in Deutschland auszugleichen, will Obermann das DSL-Geschäft ausbauen. Er äußerte sich zufrieden über die Entwicklung: Die Zahl der Breitbandkunden wuchs im dritten Quartal um 480.000. Damit liege die Quote im Neukundengeschäft mit 48 Prozent über dem angepeilten Ziel von 40 bis 45 Prozent.

Kräftige Zuwächse verbuchte der Konzern im Mobilfunkgeschäft. Die Zahl der weltweiten Handy-Kunden erhöhte sich um 1,9 Millionen auf 114 Millionen. In Deutschland nahm T-Mobile 142.000 Menschen unter Vertrag und in den USA 857.000. (dpa/tc)