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Investitionen in Open-Source-Firmen steigen wieder

03.07.2007
Nach deutlicher Zurückhaltung in den ersten drei Monaten dieses Jahres zeigten Kapitalgeber im zweiten Quartal wieder stärkere Risikobereitschaft

Die Investoren setzen zunehmend auf Firmen, deren Geschäftsgrundlage Open-Source-Software ist, fasst der britische IT-Nachrichtendienst "Computerwire" seine Datenerhebung über Investitionen in Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnik zusammen. Demnach flossen im zweiten Quartal dieses Jahres 98,45 Millionen Dollar in Open-Source-Startups, 33,1 Prozent als im Vergleichquartal des Vorjahres. Das Investitionsvolumen kommt fast an die 100,4 Millionen Dollar aus den ersten drei Monaten des laufenden Jahres heran. Dieses erste Quartal hatte allerdings gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 27,5 Prozent bedeutet. Der Investitionsschub im Frühjahr bremst die zu Jahresbeginn festzustellende Talfahrt gegenüber 2006 auf ein Minus von 6,4 Prozent im ersten Halbjahr 2007. Der schon Mitte letzten Jahres feststellbare plötzliche Rückgang von Investitionen in Open-Source-Unternehmen scheint sich also wieder umzukehren.

Auch die steigende Gesamtzahl der Investitionen deutet auf eine Trendwende hin: Der Nachrichtendienst registrierte in den ersten drei Monaten 2007 zwölf Beteiligungen und im folgenden Quartal 15. In den Fällen aus der ersten Jahreshälfte, von denen Finanzierungsdetails vorliegen, liegt die durchschnittliche Investitionshöhe bei 8,2 Millionen Dollar. Ein Jahr zuvor waren es 7,36 Millionen Dollar. Die meisten Gelder sackte im letzten Quartal mit 14 Millionen Dollar der Echtzeit-Linux-Spezialist Concurrent ein. Platz Zwei eroberte Mulesource, Anbieter einer quelloffenen Enterprise-Service-Bus-(ESB-)Architektur, mit 12,5 Millionen Dollar. Noch einmal 1,5 Millionen Dollar weniger gingen an den Business-Intelligence-Anbieter Jaspersoft.

"Computerwire" fasst lediglich Zahlen über publizierte Beteiligungen an Open-Source-Companies zusammen. Das wahre Investitionsvolumen in Open-Source-Business-Modelle dürfte nach Ansicht des Investorenberaters und Business-Angel Richard Seibt erheblich umfangreicher sein. Leider gibt der Nachrichtendienst keine Detailanalysen heraus, die Trends bei den Investitionen in Open Source verdeutlichen würden. (ls)