SAP bei der OMV

Investitionen bereits 2011 amortisiert

25.02.2010
Von Andreas  Schmitz

OMV entschied sich für SAP, vor allem, weil einige Landesgesellschaften SAP bereits im Einsatz hatten, wenn auch in unterschiedlichen Versionen. Zwar gab es in Deutschland, dem Pionierland bei der geplanten Systemharmonisierung für die SAP-Blaupause, einen etwas holprigen Start, Kandelsdorfer spricht in diesem Zusammenhang jedoch von einem nötigen Lernprozess, der zudem nicht unbedingt überraschend kam. Deutschland (2005) folgte 2006 Österreich und damit auch die Konzernzentrale in Wien. "Das wurde komplexer als gedacht, allerdings liegt hier ja auch der Ursprung der OMV" (Kandelsdorfer). 2005 und 2006, direkt nach der Erwerb des rund 50.000-Mann-Unternehmens Petrom brachte die OMV den SAP-Standard auch in Rumänien als Grundgerüst ins Haus.

Compliance als Haupthürde

Doch erst in diesem Jahr bekommt das Provisorium seinen Feinschliff, passt die OMV die Prozesse des Öl- und Gaskonzerns an jene des Mutterhauses präzise an. Im Oktober, so Kandelsdorfers Plan, wird SAP ERP 6.0 nicht nur implementiert sein, sondern auch alle Prozesse an die lokalen Bedürfnisse angepasst und sämtliche Schnittstellen programmiert sein. Die Herausforderung in den osteuropäischen Nachbarstaaten Kroatien, Tschechien, Ungarn, Bosnien der Slowakei und Slowenien waren ähnlich. SAP war hier zumeist keine Unbekannte, allerdings trafen die IT-Experten unterschiedlichste Releasestände und länderspezifische Prozesse, an.

Als Haupthürden in der Umsetzung erwiesen sich jedoch nicht technische Dinge. Einige lokale Anforderungen waren schlicht nicht absehbar und somit im Vorfeld schwer kalkulierbar. Beispiel: "Aufbewahrungspflichten von Originaldokumenten.", erläutert Kandelsdorfer, Online-Dokumente entsprachen nicht diesen Anforderungen. Und schon wurde wieder eine - zeitaufwändige - Sonderlösung nötig.