Mit Web-tauglichen Lösungen zu besseren Margen

Intuit: Electronic Banking soll sich endlich auch rechnen

10.10.1997

Weitgehend zufrieden präsentierte Mark Goines, Senior Vice-President und General Manager der International Group von Intuit, vor der Presse in München die jüngsten Geschäftszahlen seiner Company. Mit einer - verglichen zum Vorjahresumsatz von 538,6 Millionen Dollar - Steigerung von elf Prozent auf 598,9 Millionen Dollar konnte das kalifornische Unternehmen im Geschäftsjahr 1996/97 (Ende: 31. Juli) einen Rekordumsatz verzeichnen. Der Reingewinn betrug 68,3 Millionen Dollar oder 1,44 Dollar je Aktie. Das kräftige Plus resultiert allerdings aus dem Verkauf der bisherigen Intuit Services Corp., der im zweiten Quartal 71,2 Millionen Dollar in die Kasse brachte; operativ steht in der Bilanz der Kalifornier wieder ein Minus. Auch 1995/96 hatte Intuit einen Verlust von 20,7 Millionen Dollar oder 46 Cent je Aktie ausweisen müssen. Ursache: Teilweise sehr geringe Margen sowie hohe Restrukturierungsaufwendungen.

Deutschland ist für das Unternehmen der größte und wichtigste Markt auf dem Alten Kontinent, wobei allerdings das Auslandsgeschäft der Kalifornier mit einem Umsatzanteil von 15 Prozent noch ausbaufähig ist. Die Hoffnungen ruhen dabei Goines zufolge neben dem Europageschäft auf Japan, das mit sieben Prozent der Einnahmen wichtigster Auslandsmarkt ist. Zu den bis dato wichtigsten Umsatzträgern zählten laut Goines die Business-Management-Software "Quickbooks" und das Electronic-Banking-Programm "Quicken", mit dem das Unternehmen trotz eines vergleichbaren Konkurrenzprodukts von Microsoft zuletzt sogar einen Marktanteil von weltweit 86 (Deutschland: 72) Prozent erzielen konnte.

In der zunehmenden Resonanz auf das Internet und der Internationalisierung ihres Geschäfts sehen die Kalifornier jetzt die Möglichkeit, weiter zu expandieren und vor allem auch die Margen im Vergleich zu den Basisprodukten zu verbessern. So wurden die wichtigsten US-Programme von Intuit web-tauglich gemacht. Ferner sollen die PC-Programme für die Buchhaltung kleinerer Firmen sowie das Verfassen von Steuererklärungen erweitert und optimiert werden. Ein neuer Service auf der Intuit-Webseite namens "QuickenInsureMarket" bietet zudem seit kurzem die Möglichkeit, sich über das aktuelle Angebot von Lebensversicherungen online zu informieren und selbige auch online abzuschließen. Wo das spezielle Know-how fehlt, kann man sich laut Goines auch künftig den Zukauf interessanter Lösungen und Firmen vorstellen. Rund 500 Millionen Dollar stünden dafür in einer "Kriegskasse" zur Verfügung.