Intranets konsolidieren

26.09.2001

Siemens Mobile in München baut zurzeit ein Firmenportal für rund 30 000 Angestellte. Dieser Geschäftsbereich des Konzerns stellt Mobiltelefone, GSM-Netztechnik sowie schnurlose Telefone her. Durch die Zusammenlegung unterschiedlicher Bereiche sowie häufige Umstrukturierungen sind Hunderte einzelne Intranet-Inseln entstanden, die auf unterschiedlichen Servern laufen und mit individuell entwickelten Content-Tools gepflegt werden. Zwar finden sich Unmengen an Inhalten auf den Systemen, doch niemand garantiert deren Aktualität und Qualität.

Ein Zustand, den der Leiter Unternehmenskommunikation, Detlef Rochow, nicht länger hinnehmen wollte: "Das Intranet war für unsere Angestellten kein wertvolles Arbeitsmittel mehr." Gemeinsam mit dem Softwarehaus Materna aus Dortmund entsteht ein Enterprise-Portal auf der Basis des Applikations-Servers "Dynamo 5" von ATG sowie der Web-Content-Management-Lösung "Teamsite 5" des US-Anbieters Interwoven. Von der gängigen Praxis, den Portal-Content nach Organisationseinheiten zu strukturieren, rückte Siemens Mobile jedoch ab. Stattdessen verpasst die Firma dem Portal eine themenorientierte Struktur. "In der wettbewerbsgetriebenen Mobilfunkbranche haben Organisationsstrukturen nie lange Bestand", begründet Rochow diesen Schritt.

Weit aufwändiger, als die Frage der Technik und des Aufbaus zu beantworten, war es jedoch, organisatorische Hürden zu nehmen. Zwar steht die Firmenleitung hinter dem Portal, doch es bedurfte einiger Überzeugungsarbeit unter der Belegschaft, die gewachsenen Intranets zugunsten eines einheitlichen Siemens-Portals aufzugeben - ein Prozess, der das Team um Rochow wohl noch länger beschäftigen wird. Der Startschuss für das Web-basierte Informationssystem fällt im Februar 2002.