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Intershop senkt nach Umsatzeinbruch die Prognosen

30.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der E-Commerce-Softwareanbieter Intershop Communications AG verbuchte im ersten Geschäftsquartal 2003 einen herben Rückschlag: Nachdem das Jenaer Unternehmen im Schlussquartal mit 300.000 Euro erstmals wieder einen leichten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erzielen konnte, trat nun ein EBITDA-Defizit von 7,2 Millionen Euro auf. Das Ergebnis liegt damit zwar unter dem operativen Verlust von 9,4 Millionen Euro im entsprechenden Vergleichszeitraum des Vorjahres. In der Ad-hoc-Mitteilung zu Anfang April hatte Intershop jedoch auf vorläufiger Basis noch ein EBITDA-Minus von sechs bis sieben Millionen Euro prognostiziert. Netto sank der Fehlbetrag gegenüber dem Vorjahresquartal von 13,3 Millionen auf 8,4 Millionen Euro beziehungsweise 44 (75) Cent pro Aktie. Zum Vergleich: In den letzten drei Monaten des Vorjahres hatte der einstige Börsenstar lediglich einen Nettoverlust von einer

Million ausgewiesen.

Der Umsatz des Unternehmens wurde mit 6,4 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresquartal (12,2 Millionen Euro) nahezu halbiert. Dabei schrumpften die für künftige Einnahmen wichtigen Lizenzerlöse von 6,2 Millionen auf 1,3 Millionen Euro, während der Rückgang im Servicegeschäft von sechs Millionen auf 5,1 Millionen Umsatz vergleichsweise gelinde ausfiel.

Bei seinem Sparkurs gelang es Intershop dagegen, im aktuellen Berichtszeitraum weitere Fortschritte zu erzielen. So sanken die Betriebskosten im Vergleich zum Vorjahresquartal von 25,6 Millionen auf 14,6 Millionen Euro, liegen damit aber noch weit über dem Umsatz. Die Gesamtliquidität der Company sank nach eigenen Angaben in den Monaten Januar, Februar und März von 22,5 Millionen auf 16,7 Millionen Euro.

Aufgrund der anhaltenden Investitionszurückhaltung senkte das Management nun die Prognosen für das Gesamtjahr. Demnach erwartet Intershop einen EBITDA-Verlust von etwa fünf Millionen Euro. Der Umsatz soll leicht unter Vorjahresniveau ausfallen. Zuvor war das Unternehmen noch von stagnierenden Einnahmen und einem ausgeglichenen EBITDA-Ergebnis ausgegangen. (mb)