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Intershop schluckt die "bittere Pille"

02.11.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Trotz eines hervorragenden Umsatzwachstums verzeichnete der E-Commerce-Experte Intershop einen fast dreimal so hohen Verlust wie im Vorjahresquartal. Die für das Geschäftsjahr 2000 anvisierte Gewinnzone sei schwer zu erreichen, denn das Unternehmen habe sich zunächst für weitere Investitionen entschieden, hieß es. "Dann schlucken wir lieber die bittere Pille, dass wir kurzfristig in die Verlustzone rutschen", kommentierte Intershops Finanzchef Wilfried Beeck das aktuelle Ergebnis.

Im abgelaufenen Quartal verzeichnete das Hamburger Softwarehaus einen Umsatz von 35,2 Millionen Euro; im Vergleichsquartal des Vorjahres lagen die Einnahmen noch bei 10,5 Millionen Euro. Nachdem Intershop im ersten Halbjahr des laufenden Jahres erstmals einen Profit ausgewiesen hatte, schrieb es im dritten Vierteljahr mit 9,8 Millionen Euro wieder rote Zahlen. Ein Jahr zuvor lag das Defizit bei 3,4 Millionen Euro. Für das negative Ergebnis machte Intershop vor allem die Akquisitionskosten für Subotnic GmbH und Owis GmbH verantwortlich. In den ersten sechs Monaten des kommenden Geschäftsjahres wolle man jedoch wieder profitabel wirtschaften, erklärte Beeck den Anlegern.

Diese zeigten sich enttäuscht über die jüngsten Zahlen: Das Intershop-Papier verlor am vergangenen Dienstag um 20 Prozent auf 52 Euro.