Intershop drohen Klagen

12.01.2001

MÜNCHEN (CW) - Dem arg ins Straucheln geratenen E-Commerce-Spezialisten Intershop Communications AG drohen möglicherweise immense Schadensersatzforderungen seitens der Anleger. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, wird sich die auf Kapitalanlagerecht spezialisierte Kanzlei Tilp & Kälberer mit Ansprüchen enttäuschter Aktionäre beschäftigen. Zudem erwägen die Anwälte eine Sammelklage in den USA, wo die Gerichte meist höhere Schadensersatzzahlungen als in Deutschland einräumen. Hintergrund ist der drastische Kurssturz der Intershop-Aktie in der vergangenen Woche, der durch eine überraschende Umsatz- und Gewinnwarnung ausgelöst wurde. Demnach belaufen sich die Einnahmen im vierten Quartal nur auf 28 bis 30 Millionen Euro statt der ursprünglich geplanten 40 bis 50 Millionen Euro. Diese negative Entwicklung hätte - anders als vom Intershop-Management offiziell dargestellt - vorhergesehen und kommuniziert werden müssen, argumentieren die Anleger. Noch für diese Woche wurde deshalb ein Treffen des Unternehmensvorstands mit Vertretern der Anteilseigner anberaumt. Ende Januar will Intershop die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2000 sowie die Prognose für 2001 vorlegen.