Interschul 78:Medien in den Schulen auf dem Vormarsch

23.06.1978

DORTMUND (pi) - Medien werden immer stärker in den Schulunterricht einbezogen. Zum Thema "Medien in der Schule" formulierte Ministerialrat Hermann Mies am letzten Tag der Interschul in Dortmund einige Thesen: Um die "immer breiter werdende Palette der audiovisuellen Medien" optimal zu nutzen, sei es beispielsweise wichtig, die pädagogische, didaktische und psychologische Hilflosigkeit mancher Pädagogen im Umgang mit diesen Medien" abzubauen. An die Industrie richtete Mies die Forderung nach einer "Systemnormierung und Systemvereinfachung sowie Zurückführung auf wenige Grundmodelle", weil sich aufwendige elektronische Systeme mit hohem Personalaufwand nicht bewährt hätten.

Die anfangs überschwenglichen Hoffnungen, an Stelle des Lehrers "selbstlehrende" Mediensysteme im Bildungswesen einsetzen zu können, haben sich zerschlagen. Medien-so Mies - könnten den Lehrer wohl weitgehend entlasten, aber nicht ersetzen. Der erfolgreiche Einsatz von audiovisuellen Medien hänge "entscheidend von diesbezüglichen Einstellungen, Kenntnissen und Fertigkeiten der Lehrer" ab. Voraussetzung

seien allerdings "einfachste Bedienung und flexible Handhabung".

Darüber hinaus stellt Mies die Forderung, daß für die Grundausstattung der Schulen "bundesweit abgestimmte Richtlinien" zu entwickeln seien. Bestellen sollten zu Zentren für audiovisuelle Medien ausgebaut werden, um die Schulen flächendeckend zu versorgen. Eine enge Kooperation der elf Länder sei die Voraussetzung für "wirtschaftlich tragbare Lösungen".