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Internet spielt autoritären Regimes in die Hände

18.07.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Laut einer aktueller Studie der US-Friedensorganisation Carnegie Endowment for International Peace (CEIP) versagt das Internet bei der Aufgabe, Transparenz und politischen Pluralismus in autoritären Ländern zu fördern. Statt dessen ist es verschiedenen Regimes mit Hilfe des WWW sogar gelungen, ihre Kontrolle zu steigern.

Totalitäre Regimes nutzen sowohl reaktive Methoden, etwa Zugangskontrolle und Inhaltsfilterung, als auch proaktive Methoden, beispielsweise die Erstellung von Websites mit Propaganda oder die Aufforderung an Content-Provider, regimefreundliche Inhalte zu verbreiten.

Als Hauptbeispiele für Regierungen, die sich das Internet entsprechend nutzbar machen, nennt die Studie China und Kuba. Die chinesische Regierung setzt Filter ein, um unliebsame Inhalte zu beseitigen und zensiert den Content. Kommt es zu Lücken in der Kontrolle, beruhen diese meist auf der Unklarheit dessen, welche der zwanzig staatlichen Organisationen zuständig ist.

Kuba erlaubt den Zugang zum Internet nur von genehmigten Einrichtungen aus. Ferner existieren Pläne, ein nationales Intranet aufzubauen, mit breitem Zugang von Schulen, Computer-Clubs oder Postämtern.