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Internet-Jobbörsen für Behinderte

01.08.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Internet wird zunehmend für die Jobvermittlung von arbeitslosen Schwerbehinderten eingesetzt. In Deutschland gibt es etwa 185 000 behinderte Arbeitslose, von denen die meisten nur eingeschränkt mobil sind. Für viele von ihnen wird das Internet zu einem immer wichtigeren Informations- und Arbeitsmittel, da sie etwa mittels Telearbeit von zu Hause aus arbeiten können. Behinderte sind meist ebenso qualifiziert wie Nicht-Behinderte und oftmals weit motivierter. Bestimmte Nachteile wie Mobilitätsprobleme können leicht über das Internet kompensiert werden. Verschiedene Initiativen wie Kein-Handicap oder das Web-Portal Startrampe.de bieten eine Arbeitsvermittlung für Behinderte an. Daneben überlegen nun auch kommerzielle Jobbörsen, Behinderte zu vermitteln.

Die Anstellung von Behinderten - in der Firma oder über Telearbeit - wird mit großzügigen Finanzhilfen vom Staat gefördert. Neben den jährlichen Zuschüssen von insgesamt knapp 600 Millionen Mark stehen Gelder aus der Ausgleichsabgabe zur Verfügung, die Firmen zahlen müssen, die keine Behinderten beschäftigen. Unternehmen ab 16 Angestellten sind verpflichtet, sechs Prozent ihrer Arbeitsplätze mit Behinderten zu besetzen, andernfalls muss eine Ausgleichsabgabe von 200 Mark pro Arbeitsstelle und Monat gezahlt werden. Da viele Firmen lieber bezahlen als behindertengerechte Arbeitsplätze schaffen, kann die staatliche Förderung sehr umfangreich ausfallen. Die Unterstützung reicht von Lohnkostenzuschüssen und der Umrüstung von Arbeitsplätzen mit speziellen Computern oder Rollstuhlrampen bis zu Zuschüssen für die Einrichtung neuer Stellen.