Über den Wolken

Internet im Flugzeug steht in den Startlöchern

19.01.2009
Von pte pte
Internetsurfen über den Wolken soll noch in diesem Jahr für Passagiere einiger US-Airlines möglich werden.

Ebenso wie Delta und American Airlines hat nun United angekündigt, einen WLAN-Service in einiger seiner Maschinen installieren zu wollen. Auch hierzulande will die Lufthansa wieder einen Webzugang im Flugzeug anbieten, wie ein Sprecher der Fluggesellschaft im Gespräch mit pressetext bekräftigt. Konkrete Zeitpläne gibt es allerdings hierzu noch keine. Die Lufthansa war in diesem Bereich ein Pionier und hatte seinen Passagieren bereits 2004 bis 2006 einen Internetzugang im Flugzeug angeboten. Der Service ("Connexion") wurde in Kooperation mit Boeing realisiert. Boeing stellte den Dienst aufgrund von Verlusten ein, wodurch auch die Lufthansa ihr Service nicht mehr anbieten konnte.

Mittlerweile haben sich einige andere Unternehmen der technischen Infrastruktur, die hinter dem Internetservice steht, angenommen und können 2009 bereits funktionierende Systeme anbieten. Die US-Fluglinien versorgt nun das Unternehmen Aircell. Aircell nutzt ein Mobilfunk-ähnliches Datennetzwerk, das die Signale zum Flugzeug funkt. Dort können Passagiere ihre Geräten mit dem in der Maschine installierten WLAN-Zugangspunkt verbinden. Die Datenraten seien vergleichbar mit der Verbindungsgeschwindigkeit, die User von ihrem Breitbandzugang zuhause gewohnt sind, heißt es vonseiten Aircells.

Das Angebot wird vorerst jedoch auf bestimmte Destinationen beschränkt bleiben. Surfen können Passagiere auf Flügen zwischen New York nach San Francisco beziehungsweise Los Angeles. Preislich ist der Service so gestaltet, dass Kunden eine Pauschale von knapp 13 Dollar pro Flug entrichten müssen. Die Fluggesellschaften haben angekündigt, dass sie das Angebot auf weitere Strecken ausweiten wollen, sofern Passagiere den Dienst annehmen. Jedenfalls sind die Betreiber davon überzeugt, dass das Internet im Flugzeug zu einer Selbstverständlichkeit wird und es dem Angebot nicht so ergeht wie den Sitzplatztelefonen, die vor allem aufgrund der hohen Kosten kaum ein Passagier nutzt.

Im Gegensatz zu dem von Aircell auf Basis einer Bodeninfrastruktur umgesetzten Versorgungskonzepts bieten Unternehmen auch Ansätze via Satellitenkommunikation. So basiert das von Panasonic Aironautics entwickelte System "eXconnect" auf dem Satellitenbreitbanddienst GlobalConnex mit 53 Kommunikationssatelliten von Intelsat. Diese stehen ausschließlich Telekom-Anbietern sowie großen Unternehmenskunden zur Verfügung. Eine globale Versorgung der Airlines mit Webdiensten wäre via Satellit somit problemlos umsetzbar. Dennoch will Panasonic sein System anfänglich ebenfalls nur in einigen Regionen anbieten. Im vergangenen Frühjahr hat das Unternehmen angekündigt, bereits 2009 die ersten Airlines versorgen zu wollen. Weitere Informationen zu diesen Plänen liegen derzeit allerdings nicht vor. (pte)