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Internet dient der Logistik als Vorbild

29.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wie sich Datenpakete im Internet von einem Netzknoten zum anderen den besten Weg zum Adressaten suchen, sollen in Zukunft auch im Web bestellte Produkte ihren Transport zum Kunden selbst organisieren. Nach einem Bericht des "Handelsblatt" sind Forscher des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund davon überzeugt, dass sich das Prinzip des Internets auf die Logistik übertragen lässt. Möglich sei dies dank RFID-Technik (Radio Frequency Identification), so Michael ten Hompel, Professor am Fraunhofer ILM. Neben Herstellerinformationen, Chargen und Seriennummern lässt sich auch das jeweilige Ziel einer Ware auf den intelligenten Etiketten speichern. Auf diese Weise wisse das Paket, wo es hin müsse und könne seinen Platz in einem Transportfahrzeug buchen. Hierzu müssten Kartons, Paletten oder Container allerdings zu eigenständigen Subjekten werden, eine elektronische Identität erhalten und auf Basis der Funktechnik drahtlos mit ihrer Umwelt vernetzt werden. Auf diese Weise würde der Versand nicht länger durch zentrale Rechner, sondern durch die Ware organisiert, die die Materialflusstechnik vor Ort und die angebundenen Logistiksysteme steuert, so der Bericht. Das Fraunhofer ILM arbeitet derzeit im Rahmen des Projekts "Internet der Dinge" an der Umsetzung seiner Vision.

Auf dem Logistik-Kongress der Fraunhofer-Gesellschaft am 13. und 14. September in Dortmund sollen die mit der Idee verbundenen Chancen für den Wirtschaftsstandort Deutschland erörtert werden. (kf)