Mitarbeiter-Schulung:

Interne Ausbildung ist billiger

13.11.1974

München - Für Dr. Walter Jahnel, dem bei der Motoren- und Turbinen-Union (MTU), München, die Abteilungen Administrative Programmierung, Programmierung für Fertigungstechnische Anwendungen, Prozeßrechner und das Rechenzentrum unterstehen, sind die Alternativen interne/externe EDV-Mitarbeiter-Schulung bzw. eine Mischform von beiden, "keine starren Prinzipienfragen".

Aufwand und Nutzen

Dr. Jahnel: "Entscheidend ist für mich das angemessene Verhältnis zwischen finanziellem Aufwand und dem informativen Nutzen. Ein dreiteiliger Herstellerkurs. kann ohne Reisespesen runde 1500 Mark kosten. Es liegt doch auf der Hand, daß eine hausinterne Schulung durch eine DV-Führungskraft unseres Hauses oder durch einen externen Instrukteur billiger kommt, als wenn mehrere Mitarbeiter (im EDV-Bereich sind zur Zeit 78 EDV-Kräfte beschäftigt) gleichzeitig ein E DV-Seminar besuchen."

Als bei der MTU das IMS (Information Management System) eingeführt wurde, sind Programmierer, Datenbankorganisatoren und Designer im Hause ausgebildet worden.

Echte Nachwuchssorgen kennt Dr. Jahnel in der Regel nicht: "Ich begründe gegenüber der Geschäftsleitung den zusätzlichen Personalbedarf aufgrund der Organisationsplanung und stimme ihn dann mit der Personalabteilung ab. Die sucht die entsprechendem Leute entweder über eine hausinterne Stellenausschreibung oder über Stellenanzeigen. Einen EDV-Personalberater haben wir für EDV-Personal noch nicht eingeschaltet."

EDV-Nachwuchs rekrutiert sich auch auf folgendem Weg: Volontäre mit Abitur oder junge Betriebswirte, die im Rahmen der hausinternen, allgemeinen Schulung auch den EDV-Bereich durchliefen, zeigten starkes Interesse für die Datenverarbeitung und "blieben bei ihr hängen".

Fast keine Fluktuation

Ausgesprochen pragmatisch verhält sich EDV-Leiter Dr. Jahnel zur Frage der Aufstiegsförderung: "Unsere EDV-Spitzenkräfte, die vier Abteilungsleiter, haben entweder ein abgeschlossenes Hochschulstudium oder eine Fachhochschulbildung. Sie sind mit einer fundierten Berufspraxis zu uns gekommen und schon sehr lange im Hause tätig. Die Fluktuationsrate ist hier. in diesen Positionen, sehr gering. Wenn sich DV-Fachkräfte in den eigenen Reihen qualifizieren, wenn zum Beispiel ein Programmierer die Befähigung zum Systemanalytiker hat, dann wechseln sie mit der neuen Aufgabe ohnehin innerhalb des EDV-Bereichs ihren Arbeitsplatz Ich halte es im Interesse eines guten Betriebsklimas nicht für förderlich, daß einer aus dem eigenen Haufen plötzlich zum Vorgesetzten seiner Kollegen wird."