Internationalisierung - Theorie und Praxis

26.07.2006
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Vorurteil 6: Wer akquiriert, der diktiert auch.

Ingo Bachmann ist Leiter DV bei der Zott GmbH & Co. KG, Mertingen.
Ingo Bachmann ist Leiter DV bei der Zott GmbH & Co. KG, Mertingen.

Wenn die GfK ein Unternehmen übernimmt, macht sie zunächst einen "breit angelegten Audit", so CIO Ostermeyer: Sollten sich dabei Unstimmigkeiten im Sicherheitsbereich ergeben, "wird sofort der Finger in die Wunde gelegt". Dies sei der einzige Punkt, wo die IT klare Vorgaben mache: "Wir haben seit einem halben Jahr eine zentrale IT-Security-Policy, die bis Januar 2007 implementiert sein muss. Die Niederlassung kann von den zentralen Templates abweichen, wenn das Business es erfordert - solange die Policy erfüllt ist."

In einem gerade akquirierten Unternehmen nach der Hauruck-Methode aufzutreten sei ohnehin nicht opportun, warnte Bachmann: "Man kommt da in ein Unternehmen rein, das bislang vielleicht immer erfolgreich gewirtschaftet hat, und sagt - möglicherweise noch in radebrechendem Englisch: Hör mal zu, jetzt gibt es nicht mehr Novell, sondern Microsoft, zackzack. So kann man viel kaputtmachen."

Dem mochte auch Vor nicht widersprechen: "Was will ich mit der Übernahme erreichen?" empfahl der Honeywell-CIO zu fragen: "Wenn es mir nur um eine Marke und die Kunden geht, kann ich wie die Axt im Wald vorgehen, aber wenn ich das Ganze nicht wieder neu aufbauen will, brauche ich die vorhandene Organisation." Und wenn der Konzern eine lokale Business-Verantwortung wolle, müsse er den Gesellschaften auch Freiheiten gestatten.