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Internationalisierung: bei den Anbietern Mangelware

03.08.2006
COMPUTERWOCHE-Roundtable offenbarte Nachholbedarf auf Seiten der IT-Industrie.

"Im Hardwarebereich gibt es kaum einen wirklich internationalen Anbieter." Dieses Urteil sprach Rainer Ostermeyer, CIO der Gesellschaft für Konsumforschung in Nürnberg, anlässlich der Roundtable-Diskussion zum Auftakt der CW-Serie "Internationalisierung". (Siehe auch "Esperanto für internationale Buchhaltung" und "Welches ERP-System soll ans Ruder?".) Rahmenverträge für alle Niederlassungen aushandeln zu wollen sei zumindest für mittelständische Unternehmen illusorisch, erläuterte Ostermeyer.

Seine Kollegen konnten diese Erfahrungen nur bestätigen. Und in der Softwareindustrie sehe es größtenteils nicht besser aus, ergänzte Ingo Bachmann, Leiter DV bei der Zott GmbH & Co. KG in Mertingen: "Dort sind sich zwei Landesgesellschaften unter Umständen noch nie über den Weg gelaufen, und die Leute sprechen teilweise unterschiedliche Sprachen." Der erhoffte Vorteil internationaler Anbieter habe sich aus seiner Sicht noch nie wirklich eingestellt.

Heftige Kritik übten die eingeladenen IT-Chefs auch an der Praxis der Softwareanbieter, in einigen Ländern bis zu 50 Prozent Preisaufschlag zu berechnen. Allerdings haben einige von ihnen Mittel und Wege gefunden, wie sie die Vertragsbedingungen zu ihren Gunsten ausnutzen können - auf völlig legalem Weg. (qua)