Hightech-Startups

Internationalisierung bedeutet Chance und Risiko

06.08.2008
Von pte pte
Es muss nicht nur der deutsche Markt sein: Export-orientierten Startups bieten sich im Ausland gewaltige Chancen, wenn die gängigsten Fehler vermieden werden.

Junge deutsche Hightech-Unternehmen wagen schnell den Schritt auf internationale Märkte: Bereits in den ersten Jahren nach ihrer Gründung erzielen 31 Prozent der Firmen Umsätze im fremdsprachigen Ausland. Das belegt eine Studie, die das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Zusammenarbeit mit Microsoft Deutschland durchgeführt hat. So generieren exportierende Hightech-Unternehmen höhere Umsätze und wachsen schneller. Im ersten Geschäftsjahr liegt der Umsatz von exportierenden Hightech-Unternehmen um etwa drei Viertel höher als der Umsatz von nicht-exportierenden Unternehmen. Auch die Wachstumsrate der Umsätze liegt mit durchschnittlich 66 Prozent pro Jahr 14 Prozentpunkte über der Wachstumsrate von Unternehmen ohne Export.

Startups, die selbst intensiv Forschung und Entwicklung betreiben, sind dabei besonders erfolgreich und können ihren technologischen Vorsprung auch international ausspielen. Doch eine strategische Vorbereitung ist Pflicht: Bei 59 Prozent der untersuchten Firmen, die in das internationale Geschäft einsteigen wollen, verpuffen die Exportbemühungen. Entweder wird die Internationalisierung nur halbherzig umgesetzt, oder aber sie war schlecht geplant. Der wichtigste Markt für junge Hightech-Unternehmen aus Deutschland ist dabei Europa. In Asien erzielen deutsche Start-ups heute bereits ähnlich hohe Umsätze wie in Nordamerika.

"Wichtig ist, dass die Internationalisierung strategisch angegangen wird. Das Management muss seinen Fokus auf die Exporttätigkeit richten, das richtige Know-how ins Unternehmen holen und die entsprechenden Ressourcen einplanen. Halbherzige Versuche, internationale Märkte zu erobern, werden scheitern", sagte Dr. Georg Licht, Leiter des Forschungsbereichs Industrieökonomik und Internationale Unternehmensführung des ZEW, bei der Vorstellung der Studie in München. Die deutschen Hightech-Gründungen vertreiben ihre Produkte und Dienstleistungen überwiegend per Direktexport innerhalb der Europäischen Union oder in andere europäische Länder und erzielen hier rund 76 Prozent aller Exportumsätze. Beinahe gleichauf mit Nordamerika (7,5 Prozent) liegt Asien mit einem Anteil an den Exportumsätzen von 6,8 Prozent. Hier scheinen bereits viele Unternehmen, die Chancen des aufstrebenden asiatischen Marktes zu nutzen, so die Einschätzung der ZEW-Forscher.