Intergraph wirft Intel Rechtsbruch vor

03.09.1999

MÜNCHEN (CW) - Schwere Vorwürfe gegen Intel erhob erneut Intergraph-Chef James Meadlock. Sein Unternehmen sei gefährdet, weil der Chipkrösus weiter gegen Gerichtsentscheidungen verstoße. Der Streit zwischen Intel und Intergraph zieht sich seit Jahren hin, ein Ende scheint nicht absehbar. Diverse Gerichte haben Intel dazu verpflichtet, Herstellern Einblick in künftige Technologien zu ermöglichen.

Im Falle Intergraph verstößt die Prozessorschmiede allerdings gegen die Urteile, zumindest nach Ansicht von Meadlock. So sei sein Unternehmen nur ungenügend über den Pentium-III-Xeon-Chip informiert worden, erhalte Informationen über Grafikprodukte und Fehler in Intel-Produkten nur spärlich und sehr spät.

Meadlock befürchtet, daß Intels starre Haltung dazu führen wird, daß Intergraph sein PC- und Server-Geschäft aufgeben und 200 bis 400 Angestellte freisetzen muß. Dann verblieben dem Hersteller nur mehr die Grafikprodukte und die Geräte rund um die eigene Clipper-Technik im Portfolio. Über die Nutzung der Clipper-Rechte läuft ein separates Verfahren, in dem Bundesrichter Edwin Nelson im Juni dieses Jahres ein Urteil zugunsten Intergraphs gesprochen hat.