Clipper-Schiene wird mit C400 beibehalten

Intergraph stellt Workstations für technische Anwendungen vor

06.03.1992

MÜNCHEN (CW) - An CAD/CAM/CAE-Anwender richtet sich die letzte Produktankündigung der Intergraph Corp. Bei den neuen Rechnern handelt es sich um die Desktop-Familie "2400" sowie um die Standgeräte der Modellreihe "6400". Die Geräte basieren auf dem Clipper-Prozessor C400, einer Clipper-eigenen RISC-Entwicklung.

Im Vergleich zu den Vorgängermodellen, die die C300-Architektur integrieren, sollen die neuen Rechner drei- bis sechsmal schneller arbeiten.

Die Leistung des Prozessors wurde mit 33 Specmarks und 10 Mflops gemessen. Das Unternehmen weist zudem darauf hin, daß die neue Produktgeneration binärkompatibel zu den vorangegangenen Workstations und Servern ist. Damit habe der Anwender die Möglichkeit, über 1100 Softwarepakete zu nutzen, die für den Clipper-Chip angeboten werden. Die Benutzeroberfläche "Looking Glass" basiert auf OSF-Motif, die Grundlage zum Unix System V.

Die Workstation-Serie 2400 umfaßt die Desktop-Modelle "Interview" und Interact", die beide mit einem Einzelbildschirm ausgestattet sind, sowie die Doppelmonitor-Lösung "lnterpro". Die Minimalkonfiguration besteht aus 16 MB RAM, eimit dieser Ausstattung sind laut Intergraph 48 840 Mark aufzuwenden.

Zwei Grafiksysteme stehen bei der Serie 6400 zur Verfügung. Dabei handelt es sich einerseits um die "GTII"-Lösung, die 2D-Grafiken mit 800000 Vektoren und 3D-Bilder mit 500000 Vektoren pro Sekunde in 256 Farben darstellt. Zum anderen wird mit "Edge II + " eine Komponente angeboten, die 16,7 Millionen Farben mit ner 426-MB-Platte und einem 19-Zoll-Monitor, der 256 Farben darstellen kann. Bei 2D-Darstellung beträgt die Geschwindigkeit 500 000 Vektoren und in 3D 300 000 Vektoren pro Sekunde. Für ein System "IP2430" 600 000 Vektoren (2D) oder mit 500 000 Vektoren (3D) pro Sekunde verarbeitet. In der Basis. ausführung beträgt die RAM-Kapazität 16 MB, wobei maximal 256 MB möglich sind. Festplatten sind im 5 1/4-Zoll-Format für 1 GB Daten sowie im 3/2-Zoll. Format für ein Datenvolumen von 426 MB erhältlich. Über Plattenerweiterungen sind bis zu 5 GB möglich.

Rund 66 000 Mark beträgt zum Beispiel der Preis für das Modell "IP6450", das mit dem Grafiksystem GTII, einem 19-Zoll-Monitor, 16 MB RAM und 426 MB Kapazität auf der Festplatte arbeitet. Knapp über 100 000 Mark kostet die Variante"IP6480", die von der Speicherkapazität der IP6450-Ausführung gleicht, jedoch die Edge-II + -Grafik integriert.

Im Zusammenhang mit der Präsentation gab das deutsche Intergraph-Management auch die Zahlen für das Geschäftsjahr 1991 bekannt, das am 31. Dezember 1991 endete. Weltweit betrug der Gesamtumsatz 1,2 Milliarden Dollar (1990: 1 Milliarde Dollar). Der Reingewinn steigerte sich von 62,5 Millionen Dollar im Jahr 1990 auf 71,1 Millionen Dollar für 1991. Weiter heißt es, daß der Anteil der deutschen Intergraph-Gesellschaft am Gesamtumsatz 1991 etwa sieben Prozent betragen hat.