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Intergraph erklagt sich höhere Profite

03.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dank eines gewonnenen Patentrechtstreits gegen Intel konnte der IT-Dienstleister und Softwareanbieter Intergraph seinen Gewinn im vierten Quartal 2002 deutlich steigern: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kletterte der Nettoprofit von 11,9 Millionen Dollar oder 23 Cent auf 90,1 Millionen Dollar beziehungsweise 1,85 Dollar je Anteil. Das Unternehmen aus Huntsville, Alabama, profitierte dabei von einer Schadensersatzzahlung in Höhe von 148,2 Millionen Dollar durch Intel. Ein US-Bundesgericht hatte im Oktober entschieden, dass der "Itanium"-Prozessor des Chipriesen zwei bestehende Intergraph-Patente verletzt. Gleichzeitig sanken jedoch die Einnahmen aus dem normalen Geschäftsbetrieb gegenüber dem Vorjahr um 8,3 Prozent auf 122 Millionen Dollar.

Gemeinsam mit den Quartalszahlen verkündete das Unternehmen, es hätte nun alle Patentrechtsstreitigkeiten mit IBM beigelegt. So sei Big Blue bereit, eine Einmalzahlung von zehn Millionen Dollar an Intergraph zu leisten und der Company eine Reihe von IBM-Patenten zu übertragen. Gleichzeitig gab der ehemalige Chipdesigner jedoch eine neue Klage - diesmal gegen Texas Instruments - bekannt. Der Chiphersteller wird beschuldigt, bei seinen Digitalen Signalprozessoren (DSP) gegen drei Patente des Anfang der 90er Jahre von Intergraph entwickelten "Clipper"-Prozessors zu verstoßen. Da Fujitsu für die PIC-Patente (Parallel Instruction Computing) bereits Lizenzgebühren zahlt, ist Intergraph zuversichtlich, auch in diesem Fall Recht zu erhalten.

Was die herkömmliche Geschäftstätigkeit betrifft, gibt sich CEO Jim Taylor jedoch vorsichtig. Er erklärte, er könne noch keine Besserung in der IT-Branche erkennen und bestätigte daher seine bisherige Prognose für 2003. Die Company erwartet demnach bis auf weiteres keinen Anstieg bei Umsatz und Ergebnis. (mb)