Automatische Erkennung der Wunschdarstellung

Interface-Server liefert GUIs nach Wahl

16.06.2000
MÜNCHEN (CW) - PC-Nutzer mit körperlichen Behinderungen sind beim Web-Surfen bislang auf integrierte Windows-Tools oder proprietäre Lösungen angewiesen. Die US-Firma Edapta will hier Abhilfe schaffen.

Das Unternehmen hat den "Edaptive Server" entwickelt, der selbständig erkennen soll, welche Form der grafischen oder akustischen Interaktion jeweils gefragt ist. Personen mit motorischen Störungen beispielsweise benötigen große Schaltflächen, Sehschwächen eines Surfers werden mit einem erhöhten Kontrast des Monitors ausgeglichen, oder die komplette Site wird für Blinde in die Braille-Schrift umgewandelt. Außerdem soll die Software in der Lage sein, die Texte in verschiedene Sprachen zu übersetzen.

Dabei sieht der Anbieter einen klaren Vorteil gegenüber herkömmlichen Lösungen: Die Edaptive-Software liegt auf dem Server und passt die Web-Seiten automatisch an die Bedürfnisse des jeweiligen Endgerätes an. Realisiert wird dies mittels Suns "Jini"-Technologie, bei der die Geräte innerhalb eines Netzes eindeutige Kennungen abgeben. Beispielsweise lässt sich das auch auf Bankautomaten ausdehnen, um für Kunden individuelle Benutzer-Schnittstellen anzubieten.

Vorrangige Zielgruppen von Edapta sind allerdings große und mittlere Unternehmen, die ihren behinderten Mitarbeitern Wege ins Web öffnen wollen. Darüber hinaus könnten Firmen die Lösung einsetzen, um ihre Sites für weitere Teile der Bevölkerung zugänglich zu machen.