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Interessante Details zu MSCRM International

25.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Über die Markteinführung der internationalen und damit auch deutschen Versionen von Microsofts Mittelstandssoftware "MSCRM" Ende des Jahres berichteten wir bereits gestern. Inzwischen sind weitere Details bekannt, die für potenzielle Kunden sehr interessant sind. Es hat den Anschein, als habe das Unternehmen tatsächlich einer pünktlichen Verfügbarkeit eigentlich geplante und angekündigte Funktionalität geopfert.

Die internationalen Versionen von Microsoft CRM werden nämlich weder Mehrwertsteuer noch mehrere Währungen unterstützen. Wer diese Fähigkeiten unbedingt braucht, den verweist der Hersteller laut "Computerwire" auf seine Great-Plains-ERP-Lösung, mit der sich MSCRM integriert, beziehungsweise auf Navision/Axapta mit der Option, auf MSCRM zu migrieren, wenn dessen Funktionalität entsprechend erweitert wird.

Mit der Verschiebung der internationalen VAT- und Multicurrency-Funktionen bleibt MSCRM zunächst ein reines Vertriebswerkzeug und keine breitere CRM-Applikation (Customer Relationship Management). Generell stellt sich die Frage nach der Zukunft der Einstiegslösung, denn Microsoft Business Solutions ist gegewärtig damit beschäftigt, die Übernahmen von Great Plains und Navision zu verdauen und gleichzeitig Anwendungen der nächsten Generation samt eines darunterliegenden Frameworks zu entwickeln, das auf .Net basiert. Gleichzeitig sieht sich der Gates-Konzern wachsendem Konkurrenzdruck im KMU-Umfeld durch etabliere Player wie SAP und Oracle, aber auch Newcomer wie Salesforce.com konfrontiert.

Für MSCRM hat Microsoft Business Solutions außerdem das Vertriebs- und Preismodell verändert. Die Software ist künftig über alle Microsoft-Reseller und nicht nur über speziell autorisierte MBS-Partner erhältlich. Was die Preisgestaltung angeht wird die bislang nur standalone angebotene Software im Laufe des Jahres in die Volume-Licensing-Programme übernommen. Damit stellt Microsoft zum einen eine konsistente Lizenzierung sicher und beseitigt Komplexitäten, die aus der Tatsache herrühren, dass MSCRM auf weitere Microsoft-Komponenten wie SQL Server und Exchange angewiesen ist. (tc)