Interbase 4.0 unter Unix lediglich fuer Komplettloesungen Borland scheut den Wettbewerb mit Sybase- und Oracle-Servern

09.12.1994

LAS VEGAS (qua) - Vorerst nur fuer Windows NT und Netware liefert die Borland Inc., Scotts Valley, Kalifornien, die neue Version 4.0 ihres High-end-Datenbanksystems Interbase aus. Versionen fuer diverse Unix-Derivate sollen im Laufe des kommenden Jahres folgen, aber lediglich als Teil von Komplettloesungen angeboten werden.

"Wir positionieren Interbase nicht als separaten Datenbank-Server, also konkurrieren wir auch nicht mit Sybase und Oracle." So lautete die Standortbestimmung, die Borland-CEO Philippe Kahn anlaesslich der diesjaehrigen Herbst-Comdex vornahm. Die Unix- Ausfuehrungen von Interbase - neben AIX will Borland das Produkt auch fuer HP-UX, SunOS 4.1 und Solarix 2.x liefern - wuerden nur im Rahmen von umfassenden Datenbankloesungen vermarktet.

Demzufolge legt Borland sein von Ashton-Tate uebernommenes High- end-Datenbanksystem in erster Linie den Anwendern ans Herz, die auch eines der beiden Desktop-Produkte "Dbase" beziehungsweise "Paradox" sowie die Integrationsplattform "Borland Database Engine" einsetzen. Zudem stellten die Kalifornier Bundle-Angebote mit ihren Entwicklungs-Tools, beispielsweise mit "Delphi 95", in Aussicht.

Eine kuerzlich mit Sybase geschlossene Kooperationsvereinbarung unterstreicht die Selbstbeschraenkung des im PC-Business grossgewordenen Software-Unternehmens. Sie fuehrte bereits zum Bruch mit dem deutschen Distributor Softnet (siehe CW Nr. 45 vom 11. November 1994, Seite 10).

Die neue Interbase-Ausfuehrung, die unter Netware und Windows NT noch in diesem Jahr zu haben sein wird, unterstuetzt eine Reihe von State-of-the-Art-Funktionen wie Binary Large Objects (Blobs), Two- phase-Commit und Events. Gegenueber der CW-Schwesterpublikation "Computerworld" aeusserten Analysten und Anwender ihr Bedauern darueber, dass das Produkt lediglich ein Borland-Buerger zweiter Klasse sei.