Intels Merced verspätet sich erneut

16.07.1999

MÜNCHEN (CW) - Die ersten Exemplare des "Merced"-Prozessors werden nicht vor Ende August die Intel-Labors verlassen, glauben die Marktforscher. Damit würde der Chiphersteller ein weiteres Mal hinter den ehrgeizigen Terminplänen seiner Prozessor-Roadmap zurückbleiben.

Intel hatte die ersten Testchips der zukünftigen IA-64-Architektur für Mitte des Jahres angekündigt. Mit der Verzögerung muß Intel nach Ansicht von Linley Gwennap, Senior Analyst bei Microdesign Resources, auch seine Pläne verschieben, möglichst bald wettbewerbsfähige Server und Workstations gegen die Risc-Plattformen positionieren zu können.

Bereits letztes Jahr mußte Intel eine Verspätung von sechs Monaten eingestehen. Der geplante Start der IA-64-CPUs verschob sich von Ende 1999 auf Mitte 2000.

Allerdings erwarten die Analysten keine großen marktstrategischen Folgen für Intel. So sei mit Verzögerungen zu rechnen gewesen. Die Entwicklung einer neuen Chiparchitektur sei zu komplex, als daß Zeitpläne exakt eingehalten werden könnten, argumentiert Gwennap. Außerdem baue Intel auf den Merced keine besonderen marktpolitischen Hoffnungen, da mit dem "McKinley" bereits sein Nachfolger feststeht.