Intels letzte Bastionen bröckeln

Intels letzte Bastionen bröckeln Gateway will künftig auch AMD-Prozessoren einsetzen

12.02.1999
MÜNCHEN (CW) - Gateway plant, neben Intel-Chips in Zukunft auch AMD-Prozessoren in seine Rechner einzubauen. Der erste Gateway-PC mit AMD-CPU soll in Japan auf den Markt kommen.

Das All-in-One-System, das mit einem integrierten Flüssigkristall-Bildschirm speziell für den japanischen Markt konzipiert wurde, soll mit einem auf 400 Megahertz getakteten AMD- K6-2-Chip arbeiten. Japan dient dem PC-Direktvertreiber als Versuchsballon. Wird der AMD-PC positiv aufgenommen, sollen weitere Rechner ihren Weg in die amerikanischen und europäischen Märkte finden, so Michael Maloney, Marketing Director bei Gateway.

Damit hätte AMD eine weitere Hochburg Intels gestürmt. Zuletzt hatten NEC und Toshiba - bislang treue Kunden Intels - angekündigt, PCs oder Notebooks mit AMD-Prozessoren auszurüsten.

Branchenkenner rechnen aber nicht damit, daß Gateway seine Prozessorstrategie grundlegend ändern wird. Bei dem zu erwartenden Preiskampf zwischen Intel und AMD werde der PC-Hersteller versuchen, sich alle Optionen offenzuhalten.

Analysten vermuten, daß Gateway durch die Verhandlungen mit AMD Preisdruck auf Intel ausüben möchte, um die Chips seines Stammzulieferers günstiger zu bekommen. Diese Sicht dementiert Maloney. Bei Gateway rechne man nicht damit, daß sich die allgemein guten Beziehungen zu Intel durch den CPU-Deal mit AMD trüben könnten.