CeBIT

Intelligentes Stromnetz soll den Verbrauch steuern

04.03.2010
Bislang kann das Stromnetz vor allem eines: Strom liefern. Doch Kommunikationstechnologie soll helfen, die Infrastruktur schlauer zu machen.

Sie soll Angebot und Nachfrage punktgenau steuern und so für den effizienten Einsatz der immer teureren Ressource Elektrizität sorgen - Experten sprechen bereits von einem "Internet der Energie". Hintergrund dieser Vision: In den nächsten Jahrzehnten werden erneuerbare Energien aus Wind, Sonne und Biomasse immer wichtiger. Anders als bei Kohle- und Atomkraftwerken lässt sich die alternative Stromerzeugung schlecht planen. Wenn die Sonne scheint, liefern die Solaranlagen viel Energie, wenn es stürmt, drehen die Windräder auf Hochtouren. An schattigen oder windstillen Tagen fließt dagegen weniger Strom ins Netz.

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Intelligente Stromnetze sollen das schwankende Angebot mit der ebenfalls schwankenden Nachfrage zum Ausgleich bringen. Dafür muss zunächst klar sein, wie hoch der Verbrauch ist. Digitale Stromzähler liefern präzise Daten, wie viel Energie die Haushalte gerade nutzen oder umgekehrt über die eigene Solaranlage auf dem Dach oder ein privates Blockheizkraftwerk ins Netz einspeisen. Die Versorger können ihre Produktion entsprechend anpassen.

Das Stromnetz der Zukunft könnte eines Tages sogar den Verbrauch steuern. Fließt dank einer steifen Brise auf der Nordsee mehr Strom ins Netz als nötig, sinkt der Preis. Sollten die Ideen der Experten wahr werden, würden die schlauen Stromzähler dann automatisch die Waschmaschine anwerfen oder das Elektroauto in der Garage laden. Wird mehr Strom benötigt als zur Verfügung steht, könnten die Akkus in den Elektromobilen wieder Energie abgeben - gegen Geld, versteht sich. (dpa/tc)