NFC und Bluetooth LE

Intelligenter Ring soll Texterfassung über Gesten ermöglichen

14.01.2015
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
Wenn in Zukunft Menschen mit großräumigen Gesten Schriftzeichen in die Luft malen, könnte eine neue Technik von Fujitsu dahinter stecken. Die Japaner haben einen Fingerring mit NFC- und Bluetooth-Funktionalität präsentiert, mit der sich kurze Texte mit Gesten verfassen lassen, so dass kein Display berührt werden muss.

Die Kombination aus Ring und Spezialhandschuh erkennt mit 95 prozentiger Genauigkeit japanische und lateinische Schriftzeichen, die in die Luft geschrieben werden. Dazu muss ein Bluetooth-fähiges Smartphone oder sonstiges Gadget, ausgestattet mit einer entsprechenden App von Fujitsu, drahtlos mit dem Ring verbunden sein. Die Technik lässt sich auch nutzen, um beispielsweise bestimmte Items in einem Bildschirmmenü anzuklicken. Fujitsu hat das auf der CES anhand eines Helms mit vormontiertem Display gezeigt.

Yuichi Murase, Forscher in Fujitsus Human Centric Computing Laboratories präsentiert Ring und Spezialhandschuh.
Yuichi Murase, Forscher in Fujitsus Human Centric Computing Laboratories präsentiert Ring und Spezialhandschuh.
Foto: Tim Hornyak, IDGNS

Ebenso lassen sich damit Informationen aus NFC-Tags abfragen. Das vom Anbieter präsentierte Anwendungsszenario zeigte vor allem Menschen mit Wartungs- und Reperaturaufgaben. Sie können sehr schnell und einfach Notizen machen oder Instruktionsdaten zu Maschinen, die mit entsprechendem NFC-Tag ausgestattet sind, abrufen. Der etwas klobig wirkende Plastikring beherbergt neben dem NFC-Tag-Reader Bewegungssensoren, ein Bluetooth-Low-Energy-Modul sowie eine batterie, die mindestens acht Stunden Betriebsdauer bieten soll. Der Prototyp wiegt keine zehn Gramm.

Yuichi Murase, Forscher in Fujitsus Human Centric Computing Laboratories, erklärt, der Ring könne beispielsweise auch verwendet werden, um Fotos zu beschriften oder sich in lauten Arbeitsumgebungen mit schnellen Notizen untereinander zu verständigen. Die Technik sei intelligent genug, um versehentlich falsch gesetzte Zeichen auszublenden. Das Produkt wird noch weiter getestet und soll im April 2016 marktreif sein.