Benutzerfreundlichkeit á la Macintosh im PC

Intel und Microsoft entwickeln neuen Standard fuer ISA-Adapter

02.04.1993

Auf einer Windows-Konferenz fuer Hardware-Entwickler stellten Intel und Microsoft ihre Plaene vor, der Frustration von PC- Benutzern ein Ende zu setzen: In Zukunft steckt man eine Erweiterungskarte in den ISA-Steckplatz und schliesst das Gehaeuse. Das Betriebssystem erkennt automatisch die neue Hardware, reserviert den noetigen Arbeitsspeicher und vergibt die Interrupt- Leitungen.

Die beiden Fast-Monopolisten im PC-Geschaeft versprechen ausserdem, dass der Kunde keine neue Hardware beschaffen muss. Die Norm legt zuallererst fest, dass Grafikkarten eine eindeutige Kennung erhalten, so dass das Betriebssystem die Karte identifizieren kann. Zusaetzlich muessen aber auch der Prozessor, das Bios (Schnittstelle zwischen Betriebssystem und Hardware) und die Treiberprogramme fuer die einzelnen Karten veraendert werden.

Bisher beschraenkt sich die Norm zwar auf das Betriebssystem Windows und Rechner mit Intel-Prozessoren, allerdings versprechen beide Firmen, dass die Norm veroeffentlicht werde. Kunden koennten die Karten dann ebenso leicht auf einem PC mit Cyrix-CPU unter OS/2 einbauen. Intel erwartet, dass bereits im Mai dieses Jahres die ersten Erweiterungskarten auf den Markt kommen, die der neuen Norm entsprechen. Microsoft erwartet die neuen Produkte nicht vor Ende dieses Jahres.

Die Hersteller der Erweiterungskarten scheinen nur auf die Initiative von Intel und Microsoft gewartet zu haben. Zumindest wurde bis jetzt kein Widerspruch laut. Nur vereinzelt klagten einige Entwickler, dass der Entwurf die Funktionen der Local-Bus- Architektur des Vesai-Konsortiums nicht genuegend beruecksichtige.