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Intel und AMD erhöhen Umsatzprognosen

07.12.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Angesichts des mit harten Bandagen ausgefochtenen Preiskampfs im Prozessormarkt darf diese Nachricht als kleine Sensation gelten: Sowohl Intel als auch AMD (Advanced Micro Devices) haben ihre Umsatzprognosen für das letzte Quartal 2001 nach oben hin korrigiert. Experten deuten dies als weiteren Anhaltspunkt für eine mögliche Erholung der Branche. "Diese Daten untermauern die Theorie, dass wir die Talsohle erreicht haben", glaubt beispielweise Sunil Reddy, Portfolio-Manager bei Fifth Third Bancorp (hält 7,2 Millionen Intel-Aktien).

Intel erwartet für den laufenden Dreimonatszeitraum jetzt Einnahmen zwischen 6,7 und 6,9 Milliarden Dollar. Im Oktober lautete die Prognose der Barrett-Company noch auf 6,2 bis 6,8 Milliarden Dollar. Die Analysten tippten laut First Call/Thomson bisher auf 6,6 Milliarden Dollar. Allerdings betrugen die Einnahmen im Vergleichsquartal des Vorjahres noch 8,7 Milliarden Dollar. Lieferengpässe beim Pentium 4 bestehen laut Intel weiterhin, das Geschäft mit Flash-Speicher und Netzkomponenten läuft planmäßig. Die Nachfrage nach Prozessoren habe sich besser als erwartet entwickelt und entspreche normalen saisonalen Mustern, bei denen es zum Jahresende stets deutlich aufwärts geht. Intel erwartet im Übrigen auch eine Bruttomarge (Umsatz minus Herstellungskosten) von mindestens 47 Prozent.

AMD geht davon aus, dass der Umsatz im vierten Quartal "um zehn oder mehr Prozent" über den 765,9 Millionen Dollar aus dem vorhergehenden Dreimonatszeitraum liegen wird. Als Grund für den Optimismus nennt das Unternehmen aus dem kalifornischen Sunnyvale vor allem die steigende Nachfrage nach seinen neuen "Athlon-XP"-CPUs. Auch der operative Verlust im vierten Quartal soll dank gesenkter Kosten unter den gut 135 Millionen Dollar des Vorquartals liegen. Für das zweite Quartal kommenden Jahres peilt AMD wieder schwarze Zahlen an. Im Oktober hatte AMD für das vierte Quartal noch stagnierende Umsätze oder ein bestenfalls einstelliges Plus prophezeit. Vor Jahresfrist wies das Unternehmen auf Basis von 1,18 Milliarden Dollar Umsatz einen Nettogewinn von 178 Millionen Dollar oder 53 Cent pro Aktie.

Fifth-Third-Analyst Reddy mag die erfreulichen Korrekturen noch nicht als Zeichen einer generellen Erholung werten. "Es gibt noch zu viele Unsicherheitsfaktoren im makroökonomischen Gesamtklima", befürchtet der Analyst. (tc)