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Intel trumpft auf

15.10.2003
Mit seit Jahren nicht mehr gewohnten Zuwächsen bei Umsatz, Gewinn und Bruttomarge hat Intel die aktuelle Earnings Season eingeläutet. Auch die Prognose fürs vierte Quartal überzeugte.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Halbleiterkonzern Intel hat im dritten Fiskalquartal Gewinn und Umsatz deutlich gesteigert und profitierte dabei vom Notebook-Boom und steigender Nachfrage in Asien. Für das am 27. September abgeschlossene Vierteljahr wies das Unternehmen einen auf 1,66 Milliarden Dollar oder 25 Cent pro Aktie mehr als verdoppelten Nettogewinn aus im Vergleich zu 686 Millionen Dollar oder zehn Cent je Anteilschein im Vorjahreszeitraum. Die von Thomson First Call befragten Analysten hatten aktuell 23 Cent pro Aktie Profit erwartet.

Beim Quartalsumsatz legte Intel von 6,5 Milliarden Dollar im Berichtszeitraum des Vorjahres (und 6,8 Milliarden Dollar im vorher gehenden zweiten Quartal) um 20 Prozent auf 7,83 Milliarden Dollar zu. "Das war ein herausragendes Quartal", erklärte Andy Bryant, Finanzchef des im kalifornischen Santa Clara ansässigen Unternehmens. Das sequentielle Wachstum vom zweiten aufs dritte Quartal sei das höchste seit 25 Jahren gewesen, der Zuwachs übers Jahr der größte seit 1996, so der CFO (Chief Financial Officer). Einzige nennenswerte Schwachstelle war Intels Flash-Geschäft. Im dafür zuständigen Unternehmensbereich ging der Umsatz im Jahresvergleich um 23 Prozent zurück, unterm Strich meldete die Sparte einen Nettoverlust von 124 Millionen Dollar, gleich hoch wie im Vorquartal und vier mal höher als ein Jahr zuvor.

Zur Quartalsmitte hatte Intel Einnahmen von 7,3 bis 7,8 Milliarden Dollar avisiert und diese Prognose zwei Wochen darauf auf 7,6 bis 7,8 Milliarden Dollar konkretisiert. Der Analystenkonsens lautete zuvor auf 7,7 Milliarden Dollar. Für das laufende vierte Quartal stellte Intel 8,1 bis 8,7 Milliarden Dollar Umsatz in Aussicht. Beim Mittelwert von 8,4 Milliarden entspräche dies einem sequentiellen Plus von sieben Prozent und läge im Rahmen der üblichen saisonalen Entwicklung.

Auffälliger ist die beschleunigte Profitabilität des Herstellers: Im Midquarter Update hatte Intel für das dritte Quartal eine Bruttomarge von 56 Prozent prognostiziert nach nur 50,9 Prozent im Q2. Tatsächlich erreichte die Firma nun 58,2 Prozent und peilt im laufenden Quartal gar 60 Prozent an - ein seit Jahren nicht mehr erreichter Wert. Und hier ist aus Sicht von Analysten durchaus noch Luft nach oben hin - die Nachfrage nach hochpreisigeren Produkten wie Notebook- und Server-Prozessoren dürfte anhalten, gleichzeitig dürften sich die Kostenvorteile eines neuen Fertigungsprozesses und größerer Wafer nicht vor dem kommenden Jahr wirklich bemerkbar machen.

Intel veröffentlichte seine Zahlen gestern nach US-Börsenschluss. Zum Nasdaq-Fixing notiert die Aktie des Unternehmens um 28 Cent fester bei 31,08 Dollar, im nachbörslichen Handel stieg der Kurs bereits auf 31,84 Dollar. (tc)