Intel treibt Umstellung auf 45 Nanometer voran

27.02.2007
Der weltgrößte Halbleiterkonzern Intel investiert eine bis 1,5 Milliarden Dollar, um eine Chipfabrik im US-Bundesstaat New Mexico auf 45-Nanometer-Produktion umzurüsten.

Die Fab in Rio Rancho wäre damit Intels vierte Fertigungsstätte, in der der Chips mit Strukturbreiten von 45 Nanometer (Milliardstel Meter) hergestellt werden können. Gegenwärtig entstehen Intels fortschrittlichste Chip in einem 65-Nanometer-Prozess. Der Konzern hat aber bereits angekündigt, er wolle seine Wettbewerber im zweiten Halbjahr 2007 mit der Auslieferung erster 45-nm-Produkte düpieren.

Durch die fortschreitende Miniaturisierung von Transistoren und anderen Elementen auf Chips können die Hersteller deren Leistung und Speichervermögen steigern und gleichzeitig billiger produzieren. Der dabei erzielte Fortschritt wird dabei gelegentlich als "Moore's Law" bezeichnet. Intel-Mitgründer Gordon Moore hatte schon in der Frühzeit des Mikroprozessors konstatiert, die Anzahl der Transistoren auf einem Chip verdoppele sich im Schnitt alle ein bis zwei Jahre.

Intels Hauptrivale im Prozessormarkt, Advanced Micro Devices (AMD), setzte bislang eher auf ausgeklügelte Chipdesigns als auf Produktionsverfahren. Es verkauft erst seit Dezember letzten Jahres - und damit mehr als ein Jahr nach Intel - 65-Nanometer-Chips und wird vermutlich nicht vor Mitte 2008 auf 45 Nanometer umstellen. Danach allerdings hat AMD-Chef Hector Ruiz angekündigt, bei der Einführung neuer Produktionsprozesse wieder mit Intel gleichziehen zu wollen.

Rio Rancho ist eine von drei großen Produktionsstätten Intels in den Vereinigten Staaten. Die dortige Fab 11X soll, sobald die neuen Fertigungsmaschinen dort installiert sind, vermutlich ab dem zweiten Halbjahr 2008 Chip in 45-nm-Technik ausstoßen.

Beginnen mit 45 Nanometer wird Intel aber schon im zweiten Halbjahr 2007 in Hillsboro, Oregon. Ende des Jahres sollen dann eine Fabrik in Chandler, Arizona (Investition drei Milliarden Dollar) und im ersten Halbjahr 2008 eine Fertigungsstätte in Kiryat At, Israel (Investition 4,5 Milliarden Dollar) folgen.

Der Intel-Sprecher Chuck Mulloy erklärte, die Investitionen in Rio Rancho seien Teil der schon früher avisierten 5,5 Milliarden Dollar, die Intel in diesem Jahr für Fabriken und Produktionsausrüstung ausgaben wolle. Neue Arbeitsplätze entstehen durch die Modernisierung der Fax 11X nicht entstehen, Intel wird das Werk mit vorhandenen Mitarbeitern beschicken. (tc)