Rezessionsfurcht auch in Halbleiterindustrie:

Intel taktiert vorsichtig

20.06.1980

SANTA CLARA (gr) - Angesichts der Rezession beabsichtigt die Intel Corp., Santa Clara/Kalifornien, vorsichtig zu wirtschaften. Im jetzt vorliegenden quartalsbericht bringt die Geschäftsleitung ihre Besorgnis zum Ausdruck, die wirtschaftliche Krise könne auch die Halbleiterbranche in Mitleidenschaft ziehen.

Um den Gefahren eines Konjunkturrückganges zu entgehen, verbesserte die Intel eigenen Angaben zufolge im abgeschlossenen ersten Quartal Effizienz und Produktivität der Herstellung, ohne langfristige Wachstumsmöglichkeiten zu verbauen. Nach Angaben von President Andrew S. Grove und Chairman Gordon E. Moore beginnt sich die angespannte Liefersituation am Halbleitermarkt zu lockern. Wie andere Hersteller auch erweiterte das Unternehmen seine Produktionskapazität. Es sei jetzt im Stande, ein Teil dieser Kapazität für neue Produkte wie 32 K EPROMs zur Verfügung zu stellen. Wechselkursschwankungen veranlaßten Sicherungsgeschäfte zum Schutz vor Kursverlusten zwischen Auftrag und Lieferung.

Die gegenwärtig verfolgte Strategie des Unternehmens reflektiere die allgemeine Unsicherheit. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres erzielte die Intel bei einem Umsatz von rund 205,24 (Vorjahr: 135,3) Millionen Dollar einen Nettoertrag in Höhe von 24,09 (15,28) Millionen Dollar. Für Forschung und Entwicklung gab das Unternehmen dem Quartalsbericht zufolge 21,6 (13,3) Millionen Dollar aus.