Intel steigt ins Geschäft mit Content ein

26.05.2000

MÜNCHEN (CW) - Auch Intel möchte am Streaming-Media-Markt teilhaben und plant, 200 Millionen Dollar in Netzinfrastruktur zu investieren, über die Inhalte wie Konzerte, Filme, Online-Schulungen oder Bilanzpressekonferenzen via Internet verbreitet werden können.

Der Chiphersteller gründete eine neue Geschäftseinheit "Internet Media Services", die Web-basierte Content-Dienste sowie Produkte entwickeln und vermarkten soll.

Die dafür erforderliche Infrastruktur basiert auf Broadcast Operations Centers, die zur Zeit in Portland, USA, sowie in London entstehen. Diese Zentren werden die Inhalte von Content-Providern aufbereiten, um sie dann zu verbreiten.

Intel will weltweit "Edge Servers" aufstellen, die quasi als eine Art Ortsvermittlung in der Nähe der Anwender stehen, um so eine Übertragung mit der für Bewegtbilder und Livemusik erforderlichen Qualität zu gewährleisten. Nach Angaben von Intel wird es möglich sein, über das Netz Tausende von Live-Einspielungen gleichzeitig zu "senden".

Der Prozessorhersteller trifft in diesem Markt auf Konkurrenten wie Akamai Technologies, die ein ähnliches Konzept verfolgen. Auch Yahoo betreibt mit "Yahoo Broadcast" ein Distributionsnetz für Streaming-Content, doch keiner der Mitbewerber besitzt die Größe von Intel, so dass die Firma in der Lage wäre, den noch jungen Markt aufzumischen.