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Intel setzt auf Supercomputing

17.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Intel hat ein 36 Millionen Dollar schweres Forschungsprogramm zur Vereinfachung des Supercomputing gestartet. Der Chipriese hofft, diverse Kinderkrankheiten der Rechengiganten zu beseitigen, um die Verwendung von High-Performance-Computing (HPC) in herkömmlichen Unternehmen zu beschleunigen. Gleichzeitig soll sich die neue Sparte Parallel & Distributed Solutions Division um die Entwicklung und Vermarktung von HPC-Software kümmern.

Der Bereich wird von Richard Wirth, Intel-Fellow und General Manager der Software and Solutions Group, geleitet und beschäftigt sich mit Grid- und Parallel-Processing-Software. Außerdem unterstützt die Sparte die Intel HPC Parallel Application Center.

Separat hat der Branchenprimus ein für drei Jahre angesetztes Programm mit dem Ziel gestartet, Supercomputing in die Unternehmen zu bringen. Bei dem Projekt arbeiten 50 Intel-Entwickler aus verschiedenen Bereichen mit ehemaligen Elektronikherstellern, Anwendern in Behörden und Akademikern zusammen, um Prototypen von HPC-Anwendungen aufzusetzen. Eventuell werde Intel dabei sogar einige Forschungsprojekte der Endnutzer auf diesem Gebiet unterstützen, so Intel-Manager Rick Herrman. Ziele seien unter anderem Verbesserungen bei System-Management und -Skalierbarkeit.

Wie das Unternehmen aus Santa Clara am Sonntag außerdem bekannt gab, wird der neue Supercomputer "Thunder" der Lawrence Livermore National Laboratories mit 3840 Itanium-II-Prozessoren (Taktrate: 1,4 GHz) bestückt sein (Computerwoche online berichtete). Das System bezieht seine Rechenleistung von 20 Teraflop/s (Billionen Fließkommaberechnungen pro Sekunde) von einem Linux-Cluster aus 960 Vier-Prozessor-Systemen. Thunder soll ab Januar 2004 bei der Grundlagenforschung in den Bereichen Mechanik, Seismologie und Biologie seine Dienste verrichten. (mb)