Universitäten forschen an Parallel-Computing

Intel: Multicore-CPUs stellen neue Anforderungen an Softwareentwickler

02.04.2008
Um von der steigenden Zahl von Rechenkernen in den Prozessoren wirklich zu profitieren, muss die Software entsprechend angepasst sein. Intel will Initiativen starten, um die Entwickler dafür zu sensibilisieren.

Zusätzliche Rechenkerne in den aktuellen CPUs erhöhten zwar die Leistung der Computer, stellten aber auch neue Herausforderungen für Softwareentwickler, lautet das Fazit von Doug Davis, Vice President der Digital Enterprise Group von Intel. Auf der Konferenz Multicore Expo im kalifornischen Santa Clara forderte der Manager die Programmierer auf, ihre herkömmlichen Entwicklungsmethoden für Singlecore-CPUs an Mehrkernprozessoren anzupassen.

Im vergangenen Jahr seien 40 Prozent aller weltweit verkauften PCs, Notebooks und Server mit Multicore-CPUs ausgestattet gewesen, berichtet Davis. 2011 sollen bereits 90 Prozent aller global ausgelieferten Computersysteme mit Mehrkern-Prozessoren bestückt sein. Parallel steigt auch die Zahl der Rechenkerne. Eigenen Angaben zufolge arbeitet Intel unter dem Code-Namen "Polaris an einem Prototyp mit 80 Cores.

Intel will die Softwareentwickler auf die neue Situation vorbereiten. Gemeinsam mit Microsoft hat der Branchenprimus im weltweiten Halbleitergeschäft kürzlich US-Universitäten 20 Millionen Dollar gespendet (siehe auch: Intel und Microsoft fördern Multicore-Grundlagenforschung). Mit dem Geld sollen die University of California in Berkeley und die University of Illinois in Champaign-Urbana ihre Forschungen in Sachen Softwareentwicklung vorantreiben. Im Fokus sollen dabei neue Programmiermodelle stehen, die es erlauben, mehr Instruktionen parallel abzuarbeiten. Darüber hinaus geht es Davis zufolge darum, bestehenden Code so anzupassen, dass die Programme von den Vorteilen der Multicore-Prozessoren profitieren können.

Der Intel-Manager ließ keinen Zweifel daran, dass künftige Leistungssteigerungen in erster Linie durch mehr Rechenkerne zu erzielen seien. Das Rennen um immer höhere Taktraten gehöre der Vergangenheit an. Grund dafür sei unter anderem, dass hochgetaktete CPUs wesentlich mehr Energie verbrauchten als Multicore-Prozessoren mit der gleichen Rechenleistung. Diese werde in Zukunft hauptsächlich dazu nötig sein, die immer weiter wachsende Menge an Daten zu verwalten und bestimmte Informationen möglichst schnell und effizient zu finden. Davis geht davon aus, dass der digitale Datenberg bereits in wenigen Jahren auf Zettabyte-Größe (1 Zettabyte = 1.000.000.000.000.000.000.000 Byte) anwachsen könnte. (ba)