Nummer Eins des Chip-Marktes verstaerkt LAN-Engagement

Intel moechte die Nummer zwei auf dem Ethernet-Markt werden

29.01.1993

Ausschlaggebend fuer Intels Engagement im LAN-Markt waren laut James Johnson, Vice-President der Intel Corp., Trends wie Downsizing und ein weltweit anhaltender Boom des LAN-Marktes fuer PCs. Hatte der Chiphersteller im September 1991 noch einen Marktanteil von null Prozent, so war die US-Company bereits 1992 weltweit die Nummer vier im Ethernet-Adapter-Markt.

Mit Adapterkarten wie der neuen "Intel Etherexpress Flashc LAN" will das Unternehmen "Plug- and-play"-Loesungen anbieten, "die das Networking fuer die PC-Welt noch einfacher machen", so der Intel- Vize. Das sich selbstkonfigurierende

Board unterstuetzt Netzwerk-Betriebssysteme (NOS) wie Netware, Vines, Windows for Workgroups, LAN Manager,LAN Server etc. Mit Hilfe der sogenanten Flash-Chips und der dazugehoerigen Utilities koennen LAN-Administratoren von einer zentralen Stelle aus alle Adapter im Netzwerk verwalten.

Unter der Bezeichnung "Intel Etherexpress 16C LAN-Adapter" ist die kleinere Version der Flash-Karte erhaeltlich. Dieses Board kann optional mit dem Intel-Chip aufgeruestet werden. Beide Karten verfuegen ueber AUI-, BNC- und RJ-45-Stecker.

Zur Verwirklichung seiner ehrgeizigen Plaene will sich das Unternehmen neben den Adapterkarten und Printservern noch ein zweites Standbein auf dem Gebiet der Netzwerk-Management-Tools aufbauen. Hauptsaeule dieser Strategie soll die neue "LAN-Desk- Manager-Software" werden. "Durch Funktionalitaet und einfache Installation sowie LAN-Management-Tools wollen wir unsere Marktposition behaupten und ausbauen", begruendet Johnson das Engagement des Unternehmens im Bereich der Netzsoftware.

Die Windows-Software soll LAN-Administratoren alle wichtigen Tools zur zentralen Verwaltung von vernetzten PCs zur Verfuegung stellen. Mit Hilfe der Remote-Desktop-Verwaltung sei der Operator in der Lage, Systeminformationen abzufragen und Dateien im System zu uebertragen sowie Programme zu starten. Zusaetzlich liefert der LAN Desk Manager Informationen ueber die im Netz laufenden Anwendungsprogramme. Ausserdem beinhaltet das Paket noch Tools wie Virenerkennung und Inventarisierung.

Sobald eine Referenzimplementation des Desktop Management Interfaces (DMI) verfuegbar ist, will Intel auch diesen Standard unterstuetzen. Johnson rechnet damit, dass eine erste Spezifikation der DMI als Ergebnis der Desktop Management Task Force (DMTF), einer Kooperation von acht namhaften Herstellern, Ende Maerz verabschiedet wird.

Geht es nach Vize Johnson, so soll der LAN Desk Manager kuenftig das zentrale Verwaltungs-Tool der LAN-Welt werden, das alle Netzressourcen unterstuetzt. "Langfristig wollen wir einige offene Interface-Standards anbieten, so dass auch Drittanbieter Applikationen und Produkte entwickeln koennen." Ueber die Entwicklung eines eigenen Netz-Betriebssystems denke man bei Intel nicht nach, "die heutigen NOS-Anbieter machen einen grossartigen Job, so dass sie unsere Hilfe nicht brauchen. Wir wollen uns nur im Bereich der Management-Tools betaetigen", so der Intel-Manager. Langfristig hofft der Chiphersteller, dass die DMTF-Technologie auf einem Chip integriert werden kann und zur Standardausruestung jedes PCs gehoert. In Deutschland sollen die Produkte ab Februar ueber die Distributoren Computer 2000 und Merisel erhaeltlich sein.