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Intel-Macs und Rekordquartal treiben Apple-Aktie auf Allzeithoch

12.01.2006
Die beiden ersten Macintosh-Computer auf der Basis von Intel-Chips und ein Rekordergebnis im Weihnachtsgeschäft haben die Aktie des Computerherstellers Apple an der New Yorker Börse Nasdaq auf ein neues Allzeithoch getrieben.

Das Papier überwand noch während der Präsentation von Firmenchef Steve Jobs in San Francisco auf der Messe MacWorld Expo am Dienstagvormittag zum ersten Mal in der Firmengeschichte die 80-Dollar-Schwelle und näherte sich am Abend nachbörslich der 82-Dollar-Marke. Apple hatte im vergangenen Halbjahr mit massiver Hilfe des Chipgiganten den Übergang von der PowerPC-Plattform von IBM auf die Prozessoren von Intel vorzeitig bewältigt.

Apple wird zunächst seinen iMac sowie eine neue Laptop-Reihe MacBook Pro mit einem Doppelkern-Chip von Intel ("Core Duo") ausstatten. Der iMac konnte am Dienstag bereits gekauft werden, das MacBook Pro soll im Februar in die Läden kommen. Gleichzeitig gab der Apple-Chef bekannt, dass im abgelaufenen Quartal sich der Absatz des mobilen Musikplayers iPod im Vergleich zum Quartal zuvor auf 14 Millionen Stück verdreifachte. Apple Computer erwirtschaftete Jobs zufolge einen Rekordumsatz von 5,7 Milliarden Dollar in dem im Dezember abgeschlossenen Quartal und übertraf damit die eigenen Erwartungen. Allein über die eigenen Apple-Store-Häuser habe das Unternehmen eine Milliarde Dollar Umsatz eingefahren.

"Die iPod-Zahl hat alle total überrascht", sagte Gene Munster, Analyst bei Piper Jaffray. Der Experte hatte damit gerechnet, dass Apple im Weihnachts-Quartal elf Millionen Musikplayer absetzen kann. Auch beim Gesamtumsatz übertraf Apple die Erwartungen der meisten Fachleute, die mit 4,9 oder 5,0 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Auch der vorzeitig eingeleitete Umstieg auf die Intel-Plattform überzeugte sie.

Bei den neuen iMacs bleibt äußerlich alles beim alten. "Was ist der Unterschied? Nun, die neuen iMacs sind zwei- bis drei Mal schneller", sagte Steve Jobs. Der neue iMac wird wie der neue MacBook Pro mit neuen Chips von Intel bestückt sein. Das MacBook Pro wurde komplett neu gestaltet und läuft nach Angaben von Apple sogar vier bis fünf Mal schneller als das Vorgängermodell PowerBook G4.

Apple stellte in San Francisco außerdem eine neue Version seines Programm-Pakets "iLife" vor, das um eine Software zum Erstellen von Webseiten und Weblogs erweitert wurde. Bei dem Auftritt von Steve Jobs verpflichtete sich weiterhin der Softwaregigant Microsoft offiziell, die kommenden fünf Jahre seine Bürosoftware Microsoft Office für den Mac weiter zu entwickeln. Microsoft zerstreute damit Gerüchte, man werde sich nach dem Umstieg von Apple auf die Intel-Plattform vom Mac-Markt zurückziehen. (dpa/tc)