Gewinn fällt, Aktie dito

Intel leistet sich teure Neuentwicklungen

18.04.2012
Höhere Entwicklungsausgaben haben im ersten Quartal zu einem Gewinnrückgang beim weltgrößten Chiphersteller Intel geführt.

Während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei 12,9 Milliarden Dollar stagnierte, fiel der Gewinn um 13 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar (umgerechnet 2,1 Milliarden Euro), wie Intel gestern nach US-Börsenschluss in Santa Clara mitteilte. Nachbörslich knickte der Kurs um drei Prozent ein.

"Das erste Quartal war ein klasse Auftakt für ein Jahr, für das wir weiteres Wachstum erwarten", erklärte Konzernchef Paul Otellini am Dienstag am Firmensitz im kalifornischen Santa Clara. Im laufenden zweiten Quartal sollen unter anderem die ersten Smartphones mit Intel -Chip auf den Markt kommen - das Geschäft mit den neuen mobilen Geräten ist bislang der schwache Punkt bei Intel .

Seitdem Apple die Smartphones und Tablet-Computer populär gemacht hat, legen die frühere florierenden PC-Verkäufe nur noch schwach zu. Deshalb stellt sich Intel breiter auf und hat unter anderem das Handychip-Geschäft des deutschen Halbleiter-Konzerns Infineon übernommen. Intel hatte im vergangenen Jahr trotz des Gegenwinds ein Rekordgeschäft gemacht.

Zuletzt schwächelte aber ausgerechnet das Geschäft mit Prozessoren für leistungsstarke Firmenrechner, wie sie etwa zum Datenverkehr im Internet eingesetzt werden. Der Zweig hatte sich als Stabilitätsanker erwiesen, als der Boom von Smartphones und Tablet-Computern auf die PC-Verkäufe drückte. In vier von fünf PCs steckt eine Intel-CPU, der Rest der Rechner ist zumeist mit einem AMD-Prozessor ausgestattet.

Intel versucht nun nicht nur, bei den neuen mobilen Geräten Fuß zu fassen, wo zumeist stromsparende Chips mit Designs der britischen Entwicklerfirma ARM eingesetzt werden. Mit den besonders schlanken Laptops namens Ultrabooks versucht der Konzern auch die PC-Verkäufe wieder anzukurbeln. Die Marktforschungsfirma Gartner hatte fürs erste Quartal über ein Wachstum des PC-Markts von knapp zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum berichtet. (dpa/tc)