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Intel kauft russischen "Wunderchip"-Designer

25.05.2004

Mit der "Übernahme" von zwei Entwicklerfirmen hat Intel sein Forschungsteam in Russland mit rund 1000 Fachleuten mehr als verdoppelt. Presseberichten zufolge kaufte der Prozessorriese die aus Regierungsprojekten hervorgegangenen Unternehmen Elbrus MCST (Moscow Center of Sparc Technology) und Unipro.

Branchenbeobachtern fällt beim Namen Elbrus sofort der als weltweit erster Itanium-Klon gerühmte 64-Bit-Mikroprozessor E2K ein (Computerwoche.de berichtete). Das Team um Cheftechnologen Boris Babayan hat Ende Februar einen Prototypen des ersten russischen Mikroprozessors "MCST R-500" vorgestellt. Der im 0,13 Nanometer-Verfahren gefertigte Chip besitzt eine Taktfrequenz von 450 bis 500 Megahertz und soll weniger als ein Watt verbrauchen. Unipro ist weniger als Hardware-, sondern vor allem als Service- und Outsourcing-Spezialist bekannt.

Im Hause Intel wird indes betont, es handle sich nicht um eine Übernahme im klassischen Stil. Vielmehr habe das Unternehmen die Entwickler-Teams der beiden Firmen gemietet und das geistige Eigentum unter Lizenz genommen. Die Transaktion muss noch von den Regierungen in Russland und den USA genehmigt werden und soll innerhalb von drei Monaten abgeschlossen sein. (mb)