Verpasste Chance

Intel hätte Chip-Lieferant für das iPhone sein können

17.05.2013
Der scheidende Intel-CEO Paul Otellini hat in einem Interview Bedauern darüber geäußert, dass er als damaliger Chef die Chance nicht wahrgenommen hat, die Chips für das erste iPhone zu liefern.

Wenn der Moment des Abschieds naht, schaut man gerne zurück und betrachtet die positiven und negativen Ereignisse der Vergangenheit noch einmal aus der Distanz. So auch der scheidende Intel-CEO Paul Otellini. Der Manager quittiert Ende Mai seinen Dienst beim weltgrößten Halbleiter-Hersteller und hat sich nun in einem Interview zum größten Fehler seiner Amtszeit geäußert - und das war tatsächlich ein kapitaler Bock. Intel hatte die Chance, der Chip-Lieferant für das Apple iPhone zu werden, hat die Möglichkeit aber verstreichen lassen.

Otellini sagt dazu im Interview: "Am Ende haben wir den Auftrag nicht bekommen oder abgelehnt, je nachdem, wie man es sehen möchte. Und die Welt wäre eine andere, wenn wir es getan hätten. Man muss bedenken, dass es die Zeit vor dem iPhone war und niemand wusste, was mit dem iPhone geschehen würde. am Ende des Tages ging es um einen Chip, den sie [Apple] gerne gehabt hätten und für den sie einen bestimmten Preis geboten haben, und nicht einen Cent mehr, und der Preis lag unter unseren kalkulierten Kosten. Ich konnte es nicht sehen. Es war nichts, was man durch hohe Stückzahlen hätte ausgleichen können. Und am Ende war die Kosten-Kalkulation falsch und das Volumen hundert mal höher als irgend jemand gedacht hat."

Statt also den Prozessor für das Smartphone zu liefern, das die Gattung neu definierte und einen riesigen Markt schuf, blieb Intel bei den mobilen Plattformen außen vor - mit den bekannten Folgen. Zwar gibt es mittlerweile ein paar Intel-basierte Smartphones wie etwa das Motorola Razr i, der echte Durchbruch ist dem Konzern bei den mobilen Geräten aber noch immer nicht gelungen und man hinkt in Sachen Marktanteil meilenweit hinter der ARM-basierten Konkurrenz von Qualcomm, Nvidia und Co. hinterher. Aber was hilft der Blick zurück, nun muss es der Nachfolger von Paul Otellini, Brian Krzanich, besser machen.

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