Format der Fernsehanstalten favorisiert

Intel geht beim digitalen Fernsehen eigene Wege

09.01.1998

Im zukunftsträchtigen Markt des digitalen Fernsehens hat Intel die Seiten gewechselt und unterstützt nun das von den Fernsehanstalten favorisierte "Interlaced"-Format. Dessen Stärke liegt in der Übertragung von bewegten Bildern. Die PC-Schwergewichte Compaq und Microsoft machen sich für das Format "Progressive Scan" stark, das für PC-ähnliche Aufgaben wie die Darstellung von skalierbaren Zeichensätzen besser geeignet ist.

Noch im April hatten die beiden Unternehmen zusammen mit Intel verkündet, sie würden nur solche Formate unterstützen, die sich kostengünstig auf dem PC darstellen lassen. Diese Absicht wurde sowohl von den Fernsehanstalten wie auch den TV-Produzenten heftig kritisiert. Ronald Whittier, Senior Vice-President von Intels Content Group, erklärte den Umschwung damit, daß die Leistungsfähigkeit der Prozessoren bis zum Beginn von digitalen Fernsehübertragungen Ende 1998 so weit gestiegen sein werde, daß die Chips beide Formate abarbeiten könnten. Zudem habe man die Realität akzeptiert und wolle den Fernsehanstalten nicht länger vorschreiben, in welchem Format sie senden.

Intel will Set-top-Boxen auf den Markt bringen, die mit Pentium-II-Chips arbeiten, nicht mehr als 500 Dollar kosten und einfache PC-Aufgaben wie E-Mail, Schreibprogramme, Datenspeicherung und Web-Surfen erledigen.