Der weltgrößte Prozessorhersteller prüft derzeit, ob die Pläne des in finanzielle Bedrängnis geratenen kleinen Konkurrenten möglicherweise gegen gemeinsame Lizenzabkommen verstoßen. So hätten beide Unternehmen für die Produktion von x86-Chips gegenseitige Lizenzverträge geschlossen, sagte Intel-Sprecher Martin Strobel. Eine sogenannte Cross-Licence-Vereinbarung ermöglicht beiden Unternehmen, Patente des jeweiligen Konkurrenten zu nutzen. Ob eine Auslagerung der Produktion von AMD unter ein neues Firmen-Dach gegen das Lizenzabkommen verstoßen könnte, müsse nun geklärt werden, sagte Strobel. Intels Rechtsabteilung prüfe derzeit die Verträge.
Der unter erheblichem finanziellen Druck stehende Chiphersteller AMD hatte am Dienstag bekanntgegeben, seine Fabriken in eine neue Produktionsfirma einbringen zu wollen, an der das arabische Emirat Abu Dhabi die Mehrheit halten soll. Mit den Investitionen der Advanced Technology Investment Company (ATIC) in Milliarden-Höhe will AMD unter dem Dach einer neu gegründeten Gesellschaft die Produktion hochmoderner Prozessoren wieder voranbringen. Bereits Ende vergangenen Jahres war der staatliche Investmentfonds Mubadala Development Company aus Abu Dhabi als Großaktionär bei AMD eingestiegen und bescherte dem Halbleiterhersteller eine Finanzspritze. (dpa/tc)