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Intel eröffnet vier neue Designzentren in Entwicklungsländern

01.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Chip-Hersteller Intel will sich bei der künftigen Produktentwicklung mehr an den Erfordernissen in den Absatzmärkten orientieren. Dazu eröffnet das Unternehmen insgesamt vier "Platform Definition Center", und zwar in Bangalore (Indien), Kairo (Ägypten), Sao Paul (Brasilien) und Shanghai (Indien). In diesen Designzentren sollen PCs, Komponenten und Software an die örtlichen Gegebenheiten hinsichtlich Kosten, Sauberkeit, Wetter sowie TK-Infrastruktur und Energieversorgung angepasst werden. So seien etwa die Stromversorgungseinheiten der PCs in vielen Regionen sehr fehleranfällig, weil die Rechner in sehr staubigen Umgebungen betrieben werden müssen. Die Aufgabe der lokalen Design-Teams wird es sein, mit den örtlichen PC-Hersteller zu kooperieren, um die im Silicon Valley entwickelte Technik dem Einsatz auf dem Land anzupassen.

Eine Entwicklungsidee ist beispielsweise aus der Beobachtung geboren, dass Internet-Cafes in Indien und China sehr populär sind. Dieser Vorliebe der indischen und chinesischen Jugend will Intel mit einem integrierten Motherboard Rechnung tragen, dass die zentrale Administration der PCs vereinfacht.

Intel stellt für die nun angekündigten Expansionspläne einheimische Fachkräfte ein. Das steigende Interesse am PC-Verkauf in den Entwicklungsländern ist der dürftigen Prognose in den Industriestaaten geschuldet. Hier ist die PC-Sättigung nahezu erreicht. Marktforscher rechnen in den kommenden fünf Jahren mit schwachen Zuwachsraten. Intels Konkurrent AMD verfolgt vergleichbare Pläne mit seiner "50x15"-Initiative. Innerhalb der kommenden 15 Jahre will das Unternehmen die Hälfte der gesamten Menschheit ins Internet bringen. Dazu entwarf AMD die "Personal Internet Communicator" (PIC). Der PC enthält die nötigsten Komponenten und kostet rund 250 Dollar. (jha)